Klassenraum eines Gymnasiums

Hat Dresden bald zu viele Schulen? NEIN, aber es wird Zeit das sich was dreht!

14. Juli 2017

Zu den aktuellen Presseberichterstattungen über Schulbauinvestitionen in der Landeshauptstadt Dresden äußert sich die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dana Frohwieser:

Bei allem gespannten Warten auf den Schulnetzplan und vielen offenen Fragen in der Dresdner Schulpolitik muss eines doch verwundern. Die Stadtratskooperation von LINKEN, GRÜNEN und SPD hat auch im Doppelhaushalt 2017/18 sehr viel Geld für dringend nötige Schulbauinvestitionen eingestellt. An vielen Schulen drehen sich gerade fleißig die Kräne, es wird neu gebaut, erweitert, saniert. ENDLICH! Aber gleichzeitig gibt es viele Schulen, an denen einfach nichts passiert, obwohl RGR im Stadtrat das Geld bereitgestellt hat. Besonders ärgerlich ist die sträfliche Vernachlässigung des Stadtteiles Prohlis durch die Stadtverwaltung. Hier stehen im Haushalt 22,7 Mio. Euro bereit für die Sanierung des Schulstandortes Boxberger Straße und die Stadtverwaltung legt nicht einmal Planungen vor. Es wird Zeit, dass sich was dreht.“

 Um nur drei Beispiele zu nennen:

  • Mehr als vier Jahre nach dem Stadtratsbeschluss wartet die 88. Grundschule Dresden Hosterwitz in absolut beengten Verhältnissen am Standort der 88. Oberschule „Am Pillnitzer Elbhang“ auf die Verlagerung an den Plantagenweg. Für die Sanierung des dortigen Schulgebäudes im Haushalt eingestellt: 10,1 Mio. Euro, davon 3,9 Mio. Euro Fördermittel für Baubeginn Januar 2017 bis 2020. Passiert: Bisher nichts. Es gibt weder eine Vorlage für den Stadtrat zum Bauvorhaben, noch wurden bisher die Fördermittel beantragt.
  • Neuer Schulstandort am Schilfweg: Direkt nach dem Auszug der Volkshochschule sollte das Schulgebäude am Schilfweg für Bauauslagerungen teilsaniert werden. Dafür im Haushalt eingestellt: 1,7 Mio. Euro für die Baudurchführung im Jahr 2017. Passiert: Bisher nichts.
  • Wiederinbetriebnahme Schulstandort Boxberger Straße in Prohlis: Für die Sanierung des Schulgebäudes und den Neubau der Sporthalle (Baubeginn 2018, Bauende 2020) stehen im Haushalt 22,7 Mio. Euro bereit, die ersten Mittel für Ausschreibung und Sicherstellung des Bauablaufes bereits ab 2017.

Frohwieser weiter:

Dresden wächst. Und Dresden wird weiter wachsen. Niemand kann heute mehr die Augen davor verschließen, dass unter Federführung der CDU im Kultusministerium, in den Bürgermeisterämtern und dem Stadtrat in Dresden viel zu lange eine verfehlte Schulschließungspolitik betrieben und dringend notwendige Schulsanierungen vernachlässigt wurden. Das hat sich glücklicherweise verändert. In den vergangenen fünf Jahren, in denen die SPD den städtischen Haushalt mitbestimmen konnte, liegt endlich ein klarer Schwerpunkt auf den dringend notwendigen Bildungsinvestitionen – mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr. Und trotzdem müssen viele dringende Projekte warten, weil nicht für alles gleichzeitig Geld da sein kann. Dass aber finanzierte Projekte nicht realisiert werden, ist absolut nicht nachvollziehbar. Hier wird es Zeit, dass sich was dreht. Denn die aktuelle Bevölkerungsprognose der Stadt Dresden geht davon aus, dass in der Altersgruppe der 6- bis 17-Jährigen zwischen 2016 und 2030 ein Zuwachs von 11.000 Kindern (21%) zu erwarten ist.“

 In Dresden sank die Geburtenzahl laut Statistischem Landesamt von 1980 (7.700) bis 1990 (5.400) und dann bis 1994 nochmals drastisch auf 2.500 Geburten im Jahr. Seit 1995, d.h. seit über 20 Jahren steigt die Zahl der Geburten in Dresden stetig an. Im Jahr 2008 erblickten 5.500 kleine Dresdnerinnen und Dresdner das Licht der Welt – und damit wieder mehr als 1990. 2015 waren es über 6.200 Kinder. Aber obwohl in Dresden seit 1995 die Geburten stetig ansteigen, wurden stoisch Schulen geschlossen. So das Erich-Wustmann-Gymnasium in Prohlis 2004 oder das Johann-Andreas-Schubert-Gymnasium in Gorbitz noch 2005, die 140. Grundschule und die 141. Mittelschule in Gorbitz 2006, das Fritz-Löffler-Gymnasium in der Südvorstadt gar noch 2007 und die 126. Grundschule in Plauen 2010, als die Geburtenzahlen in Dresden bereits wieder über dem Stand von 1990 lagen.

 

 

Kontakt:

Dana Frohwieser
Bildungspolitische Sprecherin
Dana.Frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

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