Bildung für Alle – Gesamtkonzeption für ein lebenslanges Lernen

ANTRAG – Interfraktionell:
Fraktionen SPD
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
DIE LINKE.

Aktueller Stand im Ratsinfosystem

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis zum 31. Mai 2019 ein Gesamtkonzept „Lebenslanges Lernen“ vorzulegen, welches sich mit der Bildung für alle Altersstufen, insbesondere mit dem Blick auf die Seniorinnen und Senioren, befasst.

– Als Grundlage ist eine Analyse des derzeitigen Standes vorzunehmen sowie eine umfassende quantitative und qualitative Bedarfs- sowie Ressourcen- und Fehlstellenanalyse inklusive des Umsetzungsstandes des kommunalen Handlungskonzeptes Bildung.

– Für den Bereich der Bildung für Seniorinnen und Senioren muss die Erarbeitung des Konzeptes mit den Seniorinnen und Senioren, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Wohlfahrtsverbänden, welche im Bereich der Hilfe für Seniorinnen und Senioren tätig sind, sowie Akteuren der Seniorenselbsthilfe und des Senioren-Empowerments erfolgen. Die partizipative Angebotsplanung und Umsetzung muss unter Beachtung des Sozialraumansatzes erfolgen.

– Um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, ist zu prüfen inwiefern übergreifend verschiedene Ämter dafür Verantwortung tragen und in dieser Konzeptentwicklung zusammenarbeiten müssen (Bereiche Soziales, Bildung und Kultur).

– Im Bildungsbüro sind personelle und finanzielle Ressourcen für den Bereich der Bildung für Erwachsene und Seniorinnen und Senioren bereitzustellen.

 

Beratungsfolge:

Ältestenrat 24.09.2018 nicht öffentlich beratend
Dienstberatung des Oberbürgermeisters nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Bildung (Eigenbetrieb Kinder-tageseinrichtungen) nicht öffentlich 1. Lesung (federführend)
Ausschuss für Soziales und Wohnen nicht öffentlich beratend
Seniorenbeirat öffentlich beratend
Ausschuss für Kultur und Tourismus (Eigenbetrieb Heinrich-Schütz-Konservatorium) nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Bildung (Eigenbetrieb Kinder-tageseinrichtungen) nicht öffentlich beratend (federführend)
Stadtrat öffentlich beschließend

 

Begründung:

In der fünften und sechsten Sitzung des Bildungsbeirates wurde sich mit der Thematik der Senioren- und Erwachsenenbildung auseinandergesetzt. Die Bildung für Kinder und Jugendliche steht im Handlungskonzept Bildung im Vordergrund. Im Punkt 2 (Strategie für Seniorenbildung) wird mit Maßnahmen auf die Seniorenbildung eingegangen. Einig war man sich in der Diskussion darin, dass die Förderung von Seniorenbildung zur kommunalen Daseinsvorsorge gehört und bis jetzt unzureichend betrachtet wird. Es muss ein Gesamtkonzept für die Bildung von Erwachsenen und Seniorinnen und Senioren entwickelt werden.

Die Beschlussempfehlung des Bildungsbeirates vom 7. März 2018 lautet:

1. Die Seniorenbildung ist ein Bildungsbereich von hoher Brisanz und Dringlichkeit.

2. Ein Vertreter des Seniorenbereiches sollte in den Bildungsbeirat berufen werden.

3. Im Bildungsbüro sind personelle und finanzielle Ressourcen für den Bereich der Erwachsenen-/Seniorenbildung bereitzustellen.

4. Die Erarbeitung eines Konzeptes zur Seniorenbildung muss dringend umgesetzt werden.

5. Bei der Erstellung und Umsetzung des Konzeptes sind die Geschäftsbereiche Soziales, Bildung und Kultur zu beteiligen. Partner sind der Seniorenbeirat, die Wissenschaftskultur und die Wohlfahrtsverbände.

Warum ist die Bildung auch im Seniorinnen- und Seniorenalter so wichtig? Die Bildung ist Bestandteil von Lebensqualität und Lebensperspektive. Sie stellt einen Schutzfaktor im Alter, auch mit dem Blick auf Gesundheit und Pflege, dar. Es gilt in einer wissens- und IT- basierten Gesellschaft um die Erhaltung von Alltagskompetenz und -erweiterung. Es bedeutet heute die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Die derzeitige Angebotssammlung ist eher quantitativ, es gibt eine Angebotsstruktur in unterschiedlichen Zuständigkeiten: VHS, Seniorenakademie, Bibliothek/soziale Bibliotheksarbeit, evangelische Erwachsenenbildung, soziokulturelle Einrichtungen usw.

Folgende Berichte/Beschlüsse liegen bisher vor: Bildungsberichte (2012 und 2014, der nächste ist in Vorbereitung), Beschluss kommunales Handlungskonzept Bildung (2014) Beschluss Fachplan Seniorenarbeit und Altenhilfe (2011). Die Anerkennung des „Lebenslangen Lernens“ als Auftrag der kommunalen Daseinsvorsorge erfordert eine Verzahnung von Erwachsenen- und Seniorenbildung und eine zentrale Koordinierung der lebenslangen Bildung.

André Schollbach
Fraktion DIE LINKE.

Christiane Filius-Jehne
Thomas Löser
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dana Frohwieser
SPD-Fraktion

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