Eine befahrene Straßenkreuzung

Verkehrssicherheit am Universitätsklinikum

ANTRAG
SPD-Fraktion

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt,

  1. zu prüfen, durch welche verkehrsorganisatorischen Maßnahmen die Verkehrssicherheit am Knotenpunkt Augsburger Straße/Fiedlerstraße kurzfristig erhöht werden kann (z.B. Linksabbiegeverbot aus der Augsburger Straße kommend zur Unterbindung von Schleichverkehr),
  2. zu prüfen, ob im Zuge der für 2020 in der Fiedlerstraße geplanten Sanierungsmaßnahme Fahrradstellplätze und Stadtgrün eingeordnet werden können,
  3. bis 31. Dezember 2020 in Abstimmung mit dem Freistaat Sachsen eine Verkehrsplanung für den Bereich Augsburger Straße zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße sowie für den Knotenpunkt Augsburger Straße/Fiedlerstraße vorzulegen unter Prüfung der folgenden Vorschläge:

a. Sperrung der Fiedlerstraße für den durchgehenden Kraftverkehr auf etwa 50 Metern zwischen Augsburger Straße und der östlich davon in die Fiedlerstraße einmündenden Ausfahrt aus dem Universitätsklinikumsgelände,

b. Unterbrechungsfreie Verlängerung des Fußwegs auf der Ostseite der Augsburger Straße von der Straßenbahnhaltestelle „Augsburger Straße“ bis auf das Gelände des Universitätsklinikums,

c. Verkehrsberuhigung der Augsburger Straße zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße durch Sperrung für den Kraftverkehr (ausgenommen Linienbus, Anlieger und Rettungswagen) und Umgestaltung zum Fußgängerboulevard mit ausreichender Gehwegbreite auf der Westseite und komfortablen Umsteigemöglichkeiten zwischen Straßenbahn und Bus,

d. Verlegung des Taxistandes an die Nordseite der Fiedlerstraße zwischen Fetscherstraße und Augsburger Straße.

Beratungsfolge:

  1. Ältestenrat (nicht öffentlich): beratend
  2. Dienstberatung des Oberbürgermeisters (nicht öffentlich): beratend
  3. Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften (nicht öffentlich): 1. Lesung (beschließendes Gremium)
  4. Stadtbezirksbeirat Altstadt (öffentlich): beratend
  5. Stadtbezirksbeirat Blasewitz (öffentlich): beratend
  6. Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften (öffentlich): beschließend

Begründung:

Die Kreuzung Augsburger Straße/Fiedlerstraße ist geprägt durch eine hohe Verkehrsbelastung insbesondere zu den Stoßzeiten am Morgen und späten Nachmittag. Unmittelbar im Kreuzungsbereich liegt die Südausfahrt des Universitätsklinikums, welche als einfache Bordsteinüberfahrt ausgeführt ist. Diese wickelt einen starken Quell- und Zielverkehr in das Gelände des Universitätsklinikums ab. Außerdem ist erheblicher Schleichverkehr von der Blasewitzer Straße zur Fetscherstraße/Waldschlößchenbrücke sowie Parksuchverkehr trotz des unmittelbar benachbarten Parkhauses zu verzeichnen. Dies wird überlagert durch den Busverkehr der Linie 64, Taxen und Sonderfahrten der Rettungsdienste. Weiterhin ist ein ausgeprägter Rad- und Fußverkehr zu nennen. Relevante Ziele sind hierbei das Universitätsklinikum selbst, die medizinische Fakultät der Technischen Universität, die Straßenbahnhaltestelle „Augsburger Straße“, verschiedene Büro- und Verwaltungsgebäude sowie unmittelbar angrenzender Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie.

Problematisch an der aktuellen Situation ist vorrangig die für eine Kreuzung im Nebenstraßennetz überbordende Verkehrsbelastung und die für viele Verkehrsteilnehmer nicht einfach erfassbare Verkehrsregelung, was sich an der Einstufung als Unfallhäufungsstelle zeigt. Es fehlen barrierearme Querungsmöglichkeiten, die der Verkehrsbelastung angemessen sind. Insbesondere Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, haben hier oftmals Probleme, die Straße in angemessener Zeit zu überqueren. Auf der Westseite der Augsburger Straße ist die Breite der Fußwege unzureichend. Dies alles ist auch im Kontext der allgemeinen demografischen Entwicklung und der Weiterentwicklung des Universitätsklinikums zu sehen, die eine weiter steigende Frequentierung dieses Bereichs erwarten lässt.

Aktuell sind durch die Landeshauptstadt Dresden zwei größere Projekte geplant, die den betrachteten Bereich direkt oder indirekt betreffen. Einerseits die grundhafte Sanierung und der Ausbau der Blasewitzer Straße sowie der bustaugliche Ausbau der Augsburger Straße. Insbesondere die geplante Nutzung der Fiedlerstraße als bauzeitliche Umleitungsstrecke, die dauerhafte Umlegung des Endpunktes der Regionalbuslinie 305 in die nördliche Augsburger Straße und die Umlegung der Linie 64 in den weiteren Verlauf der Augsburger Straße wird temporäre, aber auch dauerhafte Auswirkungen haben.

Insbesondere die Nutzung der Haltestelle „Augsburger Straße“ als Umsteigeknoten wird perspektivisch weiter zunehmen. Bisher wurde allerdings der Straßenabschnitt der Augsburger Straße zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße verkehrsorganisatorisch nicht umfassend betrachtet. Deutliche Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sind allerdings überfällig.

Die größten Vorteile ließen sich für den Fußverkehr mit einem ununterbrochenen Fußweg von der Straßenbahnhaltestelle „Augsburger Straße“ bis auf das Gelände des Universitätsklinikums erzielen. In Kombination mit einer Verkehrsberuhigung der nördlichen Augsburger Straße zwischen Blasewitzer Straße und Fiedlerstraße könnte sich eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität und eine viel bessere Nutzbarkeit insbesondere für die in ihrer Mobilität eingeschränkten Passanten ergeben. Vorteile für den Radverkehr generieren sich vorrangig aus der erhöhten Verkehrssicherheit durch eine neue, klare Verkehrsregelung und geringeres Verkehrsaufkommen im umliegenden Nebenstraßennetz. Der öffentliche Verkehr profitiert von einer höheren Fahrplanstabilität aufgrund der Entlastung der Kreuzung Augsburger Straße/Fiedlerstraße, sowie einer höheren Attraktivität durch die Einbindung der Bushaltestelle„Augsburger Straße“ in die Umgestaltung als Fußgängerboulevard. Dem motorisierten Individualverkehr kommt die klarere und eingängigere Verkehrsführung an der Zufahrt zum Universitätsklinikum zugute.

Die Neuplanung dieses räumlich begrenzten, aber höchst konfliktträchtigen Verkehrsraums ist im Kontext der umgebenden, bestehenden Umbauplanungen dringend geboten und bietet herausragende Perspektiven die Verkehrssicherheit, Barrierefreiheit und Attraktivität signifikant zu erhöhen.

 

Dana Frohwieser
SPD-Fraktion

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