Klassenzimmer

Gestern im Bildungsausschuss: RGR will eine schnelle Unterstützung für Grundschulen in einer besonderen Belastungssituation

07. Februar 2018

Im gestrigen Bildungsausschuss wurde in erster Lesung der rot-grün-rote Antrag „Erweiterung des Handlungsprogrammes “Aufwachsen in sozialer Verantwortung” auf ausgewählte Horte und Grundschulen“ beraten. Mit diesem Antrag soll der Oberbürgermeister beauftragt werden, das genannte Handlungsprogramm auf ausgewählte Horte und Grundschulen zu erweitern, in denen die Zusammensetzung der Schülerschaft einen besonderen pädagogischen Bedarf mit sich bringt.

Mit dem 2007 vom Stadtrat beschlossenen Programm „Aufwachsen in sozialer Verantwortung“ werden Kindertageseinrichtungen in belasteten Sozialräumen u.a. personell zusätzlich unterstützt, die auf Basis eines sozialwissenschaftlichen Verfahrens ausgewählt werden. Hier sollen jene Kinder individuell gefördert werden, deren Lebenslage ihnen nicht die Entfaltungsmöglichkeiten bietet, die für eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung nötig ist. Mädchen und Jungen, die unter sozial benachteiligten Lebensumständen aufwachsen, weisen häufiger Defizite im Sozialverhalten auf und sind vermehrt auch bei der Sprach- und/oder motorischen Entwicklung rückständig.

Dazu erklärt die LINKE-Stadträtin Anja Apel:

Wir haben Signale von Grundschulen erhalten, dass sie im Moment vor großen pädagogischen Herausforderungen stehen und für die anstehende Aufgaben nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung haben. So gibt es zum Beispiel bei der Aufnahme sehr vieler Kinder mit Migrationshintergrund konzentriert auf wenige Schulen durchaus Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Es muss Möglichkeiten geben mit verschiedenen Akteuren zusammenzuarbeiten, wie zum Beispiel Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Lerntherapeut*innen, Deutschlehrer*innen, erlebnisorientierte Projekte u.v.m., ganz von ihrer Situation abhängig. Wir sind überzeugt, dass die Erfahrungen, welche mit dem Programm für Kindergärten gemacht wurden, auch hier helfen können.“

Dana Frohwieser, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ergänzt:

Dieses Programm ist nunmehr seit 10 Jahren an Dresdner Kitas erfolgreich im Einsatz. Aber der individuelle Förderbedarf von Kindern aus benachteiligten familiären und sozialen Verhältnissen hört in der Schule nicht auf. Auf die Förderangebote im Unterricht haben wir als Kommune leider wenig Einfluss. Jedoch im Hort, wo für viele Kinder die tägliche Hausaufgabenbetreuung stattfindet und gemeinsam gelernt und gespielt wird, können wir Kinder auch als Kommune weiter individuell und nach ihren Bedürfnissen fördern durch verstärkte Aufmerksamkeit in der pädagogischen Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher im Hort – für die auch ausreichend Fachpersonal da sein muss.“

GRÜNEN-Stadträtin Ulrike Caspary, Mitglied im Bildungsausschuss, erklärt abschließend:

Wie wir alle wissen, werden unsere Lehrerinnen und Lehrer mit immer mehr Aufgaben belastet: Sie sollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern eine Fülle weiterer Aufgaben erfüllen. An vielen Schulen ist die Zusammensetzung der Schülerschaft so heterogen, dass Lehrerinnen und Lehrer sehr viel Zeit in unterrichtsfremde Aufgaben stecken müssen. Nur so können sie die Voraussetzung für einen gelingenden Unterricht schaffen. Dies ist von Lehrkräften alleine nicht mehr leistbar. Sie melden Überforderung an. In Kitas wird das Programm „Aufwachsen in sozialer Verantwortung“ erfolgreich als Unterstützung eingesetzt. Wir beschließen jetzt das Programm auf ausgewählte Schulen und Horte auszuweiten. Damit unterstützen wir die betroffenen Schulen.“

Kontakt:

Dana Frohwieser
Bildungspolitische Sprecherin
Dana.Frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

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