hierarchy-2499789_1280

Kampf um die Köpfe

SPD Stadtratsfraktion setzt sich für regionale Fachkräftestrategie ein

Die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal hat sich zu einem „harten“ Standortfaktor entwickelt. Engpässe, vor allem bedingt durch den demografischen Wandel, bedrohen Berufsbranchen. Der Fachkräftemangel sowie fehlende Unternehmensnachfolgen halten Betriebe auf Trab und sind ein beherrschendes Thema in der Politik. Besonders deutlich wird der Personalengpass im Handwerksbereich sowie bei Klein- und Kleinstbetrieben, die oft Mühe haben, der Auftragsflut gerecht zu werden.


Verantwortung der kommunalen Wirtschaftsförderung

Die Frage, wie Fachkräfte geworben und langfristig gehalten werden können, ist nicht nur eine Angelegenheit der Landes- oder Bundespolitik. Vielmehr ist die kommunale Wirtschaftsförderung zur Daseinsvorsorge verpflichtet und dient als Ansprechpartner für lokale Unternehmen. Daher obliegt es ihr, geeignete Maßnahmen zur Sicherung von Fachkräften zu ergreifen und auf die Besonderheiten vor Ort einzugehen.


Fachkräftestrategie-Antrag der SPD-Fraktion

Die Dresdner SPD-Stadtratsfraktion drängt seit langem auf die Erarbeitung einer lokal und regional koordinierten Fachkräftestrategie. In einem Antrag wurde der Bürgermeister mit der Ausarbeitung beauftragt; ein entsprechender Beschluss soll noch vor der Sommerpause im Stadtrat gefasst werden.


Ziel: Einheimisches Arbeitskräftepotential nutzen

Den Dresdner Sozialdemokraten geht es vor allem darum, die wirtschaftliche Prosperität der örtlichen, kleinen und mittelständischen Unternehmen zu sichern. Der Antrag ist bewusst offen formuliert, um Einzelfallanpassungen und Handlungsfreiräume zu ermöglichen, damit etablierte Ideen und Pilotprojekte bedarfsgerecht integriert werden können.


Schwerpunkte der Fachkräftestrategie

Ein Schwerpunkt liegt auf der Sicherung von (Aus-)Bildungs- und Weiterbildungsangeboten. Die Dresdner Sozialdemokraten fordern verstärkt Maßnahmen zur Reduktion von Schul- und Studienabbrechern, eine bedarfsorientierte Ausrichtung des Ausbildungswesens sowie Unterstützung für Quereinsteiger. Der Fokus soll insbesondere auf Ausbildungs- und Studienangeboten im mathematisch-technischen Bereich liegen.


Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Zudem soll angestrebt werden, Arbeitsbedingungen stärker an die Lebenswelten der Beschäftigten anzupassen. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie verbesserte Betreuungsangebote oder flexible Arbeitsmodelle, müssen gestärkt werden. Auch Beschäftigungs- und Wiedereinstiegsmöglichkeiten für Frauen sowie die Potenziale von Personen mit Migrationshintergrund und älteren Menschen sollten genutzt werden.


Notwendigkeit qualifizierter Zuwanderung

Die Förderung heimischer Arbeitskräfte allein wird in Mangelberufen nicht ausreichen. Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gehört es auch, neue Arbeitskräfte durch qualifizierte Zuwanderung aus der EU und Drittstaaten zu rekrutieren und zu integrieren. Dabei sollten Fördermittel aus den europäischen Strukturfonds genutzt werden.


Lokales Monitoring zur Bedarfserfassung

Für die Entwicklung einer tragfähigen Fachkräftestrategie ist es der Dresdner SPD-Fraktion wichtig, dass die Stadt gemeinsam mit der Arbeitsagentur ein lokales Monitoring erstellt. Dieses sollte den tatsächlichen betrieblichen Bedarf erfassen und Erkenntnisse der lokalen Bildungseinrichtungen einbeziehen.


Stellungnahme von Kristin Sturm

Für unsere Stadträtin und wirtschaftspolitische Sprecherin, Kristin Sturm, ist klar, dass theoriegeleitete Alleingänge den Fachkräftemangel nicht beheben können: „Die Stadt muss bestehende Projekte und neue Kooperationen ausbauen, das Gespräch mit Bund und Land suchen und dabei die Betriebe, Arbeitsagenturen sowie Bildungseinrichtungen einbinden.“

Zum Inhalt springen