Starke Signale aus der Bürgerschaft – Dresdens Erinnerungskultur ist vielfältig

20. Juli 2018

SPD-Fraktion begrüßt Debattenbeitrag der Gesellschaft Historischer Neumarkt als Zeichen des gelungenen Dresdner Modells kooperativer Geschichtspolitik

Gemeinsam mit den vielfältigen Akteuren der Zivilgesellschaft, Initiativen, Vereinen und Institutionen gestaltet die Landeshauptstadt Dresden mit ihren politischen Instanzen und gewählten Repräsentanten seit Jahren ihre Erinnerungskultur, deren Basis und Fundament Menschenwürde und Demokratie sind. Dazu schlug das Kulturamt vor wenigen Wochen die Überarbeitung des 2014 vom Stadtrat beschlossenen Gedenkkonzeptes vor. Vorschläge wie der der Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V. nach einem internationalen Wettbewerb für ein Antikriegsdenkmal für den Altmarkt sind Ausdruck des Dresdner Modells der kooperativen Geschichtspolitik.

Dana Frohwieser, Fraktionsvorsitzende der SPD erklärt zum heutigen Gedenktag an die Gegnerinnen und Gegner des Naziregimes:

Die Stadt Dresden hat eine besondere Verantwortung für die mahnende Erinnerung an Krieg und Zerstörung, die nie wieder von deutschem Boden ausgehen sollen. Daher begrüße ich Debattenbeiträge wie den der Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V., die in Richtung Antikriegsdenkmale zielen. Gerade an einem Tag wie heute, an dem wir den mutigen Männern und Frauen des 20. Juli 1944 und stellvertretend der Generale Friedrich Olbricht und Hans Oster gedenken. Wir gedenken aber auch der vielen Toten, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und der Nazidiktatur noch sinnlos sterben mussten, weil die Widerstandsgruppe mit dem Attentat auf Hitler scheiterte. Die freiheitlich demokratische Grundordnung, in der wir heute leben dürfen, ist auch von diesem mutigen Versuch geprägt, Krieg und Diktatur mit dem letzten Mittel zu beenden. Es ist schändlich, wenn Menschen diese heute als ‚Das System‘ beschimpfen. Die Widerstandskämpfer/innen gegen den Nationalsozialismus sollten uns Mahnung und Vorbild sein, dass keine Staatsmacht das Recht hat, die Würde auch nur eines Menschen anzutasten.“

Zum Vorschlag der Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V. äußert Hendrik Stalmann-Fischer, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion:

Ein Denkmal ist mehr als ein Relikt vergangener Zeiten. Es hat immer auch eine Aussage, die zum Nachdenken anregen soll. Deswegen heißt es auch ‚Denk-Mal‘. Hierfür in der heutigen Zeit die Symbole des Siegs im Frankreichkrieg von 1871 aufgreifen zu wollen, ist dabei völlig abwegig. Daher freue ich mich, dass die Dresdner Bürgerschaft sich hier umgehend mit Alternativen einbringt. Wir können uns an diesem zentralen Platz sehr gut ein Mahnmal für Frieden, Erinnerung, Denkmal für die Freundschaft und internationale Verständigung vorstellen. Mit einer solchen Botschaft an dieser zentralen Stelle könnte es schnell zu einem Treffpunkt für Besucher/innen und Gäste dieser Stadt werden.“

 Und die Fraktionsvorsitzende abschließend:

Die Landeshauptstadt hat inzwischen sehr gute Foren entwickelt, solche Vorschläge aufzugreifen und kooperativ, moderiert und innovativ nach der besten Umsetzung zu suchen. Das ist der Ort, wo diese Vorschläge eingebracht werden sollten.“

  

Kontakt:

Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

 

Hendrik Stalmann-Fischer
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr
hendrik.stalmann-fischer@spd-fraktion-dresden.de

 

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