Mehrere Menschen stehen im Kreis und reichen einander die Hände

Community Organizing für Dresden – Stadtteilmanager*innen für alle Stadtbezirke

ANTRAG
SPD-Fraktion

Beschlussvorschlag:

    1. Städtische Gemeinwesen- und Nachbarschaftsarbeit ist für die Landeshauptstadt Dresden ein Grundpfeiler des Zusammenlebens in unserer Stadt. Deshalb wollen wir das Modell des Community Organizing auf die gesamte Stadt ausweiten.
    2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, unter Nutzung des Stellenpools im Stellenplan für 2020 in den Stadtbezirken Loschwitz, Klotzsche, Pieschen, Plauen, Blasewitz und Leuben jeweils eine Stelle für eine*n Stadtteilmanager*in einzurichten, auszuschreiben und zu besetzen.
    3. Die Stellen der Stadtteilmanager*innen sollen nach dem Vorbild der Stadtteilkümmerin in der Neustadt an das jeweilige Stadtbezirksamt angebunden sein.
    4. Die Aufgaben der zukünftigen Stadtteilmanager*innen besteht analog dem Konzept in der Neustadt in der Vernetzung von lokalen Akteuren, der Unterstützung zivilgesellschaftlicher Initiativen und ist Ansprechperson für Dresdnerinnen und Dresdner, die in ihrem Stadtteil aktiv werden wollen.
    5. Die Mittel i.H.v. 300.000€ für das Haushaltsjahr 2020 sind aus den nichtverbrauchten Mitteln der Haushaltsstelle „Kosten der Unterkunft“ von 2019 aufzubringen. Im Entwurf für den Doppelhaushalt sowie den Stellenplan für die Jahre 2021/22 sind die Stellen entsprechend fortzuschreiben.

Beratungsfolge:

Ältestenrat nicht öffentlich beratend
Dienstberatung des Oberbürgermeisters nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Allgemeine Verwaltung, Ordnung und Sicherheit (Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen) nicht öffentlich 1. Lesung         (federführend)
Stadtbezirksbeirat Loschwitz öffentlich beratend
Stadtbezirksbeirat Klotzsche öffentlich beratend
Stadtbezirksbeirat Pieschen öffentlich beratend
Stadtbezirksbeirat Plauen öffentlich beratend
Stadtbezirksbeirat Blasewitz öffentlich beratend
Stadtbezirksbeirat Leuben öffentlich beratend
Ausschuss für Soziales und Wohnen nicht öffentlich beratend
Jugendhilfeausschuss nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Kultur und Tourismus (Eigenbetrieb Heinrich-Schütz-Konservatorium) nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Allgemeine Verwaltung, Ordnung und Sicherheit (Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen) nicht öffentlich beratend             (federführend)
Stadtrat öffentlich beschließend

Begründung:

„Wir“ ist der Inbegriff der modernen Zivilgesellschaft – eine Gesellschaft, die immer selbstbewusster auf Augenhöhe mit Politik und Verwaltung verhandelt und nach Lösungen für bestimmte Themen und Problemfelder sucht. Dabei sind die Möglichkeiten an Bürgerbeteiligung mannigfaltig. Eine Variante, die sich jedoch im herkömmlichen Sinne von den gängigen Bürgerinitiativen und Stadtteilgruppen abgrenzt, ist die aus dem angloamerikanischen stammende Methode des Community Organizing. Hier steht nicht das Thema, sondern zunächst einmal das Zusammenbringen unterschiedlicher Gruppen aus allen Gesellschaftsschichten im Vordergrund. Gemeinsam wollen sie lokale Probleme auf Augenhöhe mit der Politik lösen. Was sie eint, ist nicht allein die aktivierende Beziehungsarbeit oder das Abfragen von Meinungen zu stadtpolitischen Themen – vielmehr ist es die gegenseitige Unterstützung, das eigene Lebensumfeld konstruktiv mitgestalten zu können.

Auch in unserer Stadt kann und soll dieses „Organizing“ Bürgerinnen und Bürger langfristig und dauerhaft dabei unterstützen, für ihre eigenen Interessen einzutreten und dabei eine effektive Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu erwirken. Positive Beispiele, wie das funktionieren kann, gibt es auch bereits in Dresden. So sind die Erfahrungen mit dem Stadtteilmanagement in Prohlis, Gorbitz und der Johannstadt sowie der Neustadt-Kümmerin gut. Sie beleben die Zivilgesellschaft und aktivieren die Nachbarschaft, sich zu vernetzen und gemeinsam an Verbesserungen für den eigenen Stadtteil und das eigene Wohnumfeld zu arbeiten. Diese positiven Erfahrungen sollen zukünftig nicht nur diesen vier Stadtbezirken vorbehalten bleiben. Deswegen schafft die Stadt auch in den sechs Stadtbezirken Loschwitz, Klotzsche, Pieschen, Plauen, Blasewitz und Leuben je eine Stelle für Stadtteilmanager*innen. Dabei sind die geeigneten Teilräume im jeweiligen Stadtbezirk von den Stadtteilmanager*innen zu identifizieren. Eine Anbindung an die jeweiligen Stadtbezirksämter sichert dabei die Einbindung in die Verwaltung der Landeshauptstadt Dresden und damit die Möglichkeit, unbürokratisch an Informationen der Fachämter zu kommen und zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadtverwaltung vermitteln zu können. Darüber hinaus sollen die Stadtteilmanager*innen eng mit den beschlossenen Kultur- und Nachbarschaftszentren zusammenarbeiten und so gemeinsam Synergieeffekte in der Gemeinwesen- und Nachbarschaftsarbeit nutzen.

 

Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende

 

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