PRESSEMITTEILUNG
5. Februar 2020
Gorbitz ist mehr als ein Interimsstandort – Gorbitz verdient ein eigenes Gymnasium. Daher hat die SPD stets dafür gekämpft, das am Standort Leutewitzer Ring im Jahr 2005 geschlossene Johann-Andreas-Schubert Gymnasium wiederzuerrichten. Über 300 Kinder aus kommunalen Grundschulen in den drei Grundschulbezirken im Dresdner Westen wollen jedes Jahr auf ein kommunales Gymnasium wechseln, maximal 150 fasst das Gymnasium Cotta nach der Sanierung. Der Beschluss zum Schulnetzplan 2018, das an diesem Standort vom damaligen Ortsbeirat gefordert Gymnasium Gorbitz spätestens zum Schuljahr 2019/20 neu zu gründen, war richtig und solide begründet. Umso mehr verwunderte die Ende letzten Jahres eingebrachte Vorlage der Verwaltung, die „Standortentscheidung für das Gymnasium Dresden-Gorbitz und das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft `Franz Ludwig Gehe`“ (V0056/19) erneut zur Debatte zu stellen. Gestern sollte der Stadtbezirksbeirat Altstadt über diese beraten. Zuvor hatte Oberbürgermeister Dirk Hilbert seine Vorlage jedoch aus dem Verkehr gezogen.
Hierzu erklären Rasha Nasr und Edwin Seifert, SPD-Stadtbezirksbeiräte in Dresden-Altstadt:
Gorbitz ist ein lebenswerter Stadtteil, weshalb wir Stadtbezirksbeiräte in Altstadt es begrüßen, dass das Gorbitzer Gymnasium erhalten bleibt. Die Dresdner Innenstadt ist gut versorgt, was Bildungseinrichtungen angeht und braucht wirklich nicht noch mehr. Die Cockerwiese-Pläne und die Oberschule an der Freiberger Straße sind genug zusätzliche Schulen. Noch mehr Schul-Konzentration wäre unklug. Deshalb freuen wir uns, dass die Schülerinnen und Schüler aus Gorbitz und Umgebung nun nicht längere Schulwege in Kauf nehmen müssen und in der Nähe ihres Wohnortes die Schule besuchen können, die sie besuchen wollen.
Henrik Ahlers, Stadtbezirksbeirat in Cotta, ergänzt:
Das ist ein guter Tag für Gorbitz und den Dresdner Westen. Um Gorbitz aufzuwerten reicht es nicht, die Wohnhäuser schön herzurichten. Dieser Stadtteil braucht mehr. Das Gymnasium war und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Über 100 Familien beim „Tag der offenen Tür“ in der letzten Woche zeigen das große Interesse der Dresdner an dieser Schule. Das Gymnasium ist hier genau richtig. Es ist eine Bereicherung für diesen Stadtteil und seine Bewohner und kann sich hier gut entwickeln.
Dr. Samia Härtling, SPD-Stadtbezirksbeirätin in Prohlis, weiter:
Die Schulkonferenz hat uns aufgefordert, das „Berufsschulzentrum (BSZ) Franz Ludwig Gehe“ von Gorbitz endlich nach Prohlis umzuziehen. Eine nochmalige Standortdebatte verzögert den Schulbau nur unnötig. Der 2017 breit diskutierte, vom Stadtrat beschlossene und schließlich vom Kultusministerium bestätigte Schulnetzplan muss endlich zur Umsetzung kommen, damit alle Beteiligten Planungssicherheit bekommen. Gerade Stadtteile wie Prohlis und Gorbitz müssen ein vielfältiges Angebot von Schulabschlüssen anbieten.
Dana Frohwieser, SPD-Stadträtin und bildungspolitische Sprecherin, abschließend:
Ich danke dem Oberbürgermeister für diese Vernunftentscheidung. Wenige Tage vor den anstehenden Anmeldungen zu den 5. Klassen schon wieder eine Standortdebatte zum Gymnasium Gorbitz zu beginnen, war schlicht der bewusste Versuch, wieder geringe Anmeldezahlen zu produzieren. Auch Gorbitz und Prohlis verdienen gute Schulen und diese Beschlüsse des Stadtrates müssen endlich umgesetzt werden. Nicht der Stadtrat dreht seine Beschlüsse immer wieder um; hier hat die Stadtverwaltung einfach das Gegenteil von dem geplant, was der Stadtrat beschlossen hat – mit der Folge von zwei Jahren Planungsverzug bei den nötigen Schulneubauten.
Hintergrund:
Als am 15. November 2001 mit knapper Mehrheit im Stadtrat die Schließung des Johann-Andreas-Schubert-Gymnasiums in Gorbitz für das Jahr 2005 beschlossen wurde, hatte die SPD-Fraktion bereits auf die Probleme, die durch die Schließung der Schule für das Ortsamtsgebiet entstehen würden, hingewiesen und gegen die Schließung gestimmt. Die damals prognostizierte Überlastung des Gymnasiums Dresden-Cotta sowie der Verlust eines wichtigen sozialen Zentrums für Gorbitz sind in der Folge vollauf eingetreten.
Bereits im Jahr 2010 hatte die SPD-Fraktion daher den Druck auf das Thema erhöht und in einem Antrag die Wiedereröffnung des Gymnasiums in Gorbitz gefordert. Die Mehrheit des Stadtrates bestätigte die Notwendigkeit und stimmte mit 38-Ja-Stimmen für dessen Wiedereröffnung. Damit wurde die damalige Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) mit der Prüfung beauftragt, ob das Gymnasium Dresden-Gorbitz am Leutewitzer Ring 141 als dauerhafter Schulstandort in die nächste Fortschreibung der Schulnetzplanung aufgenommen werden kann. Ende 2011 folgte das Ergebnis der Untersuchung, die „aufgrund der Schülerzahlprogose, des bisherigen Anmeldeverhaltens und der deutlich besseren Erreichbarkeit aus anderen Planungsregionen dem Standort Bernhardstraße 18 gegenüber der Neugründung eines Gymnasiums in Gorbitz“ den Vorzug gab.
Die Empfehlungen für das Gymnasium stiegen in der Folge jährlich jedoch weiter an. Als Interimsgebäude hat der Schulstandort am Leutewitzer Ring bewiesen, dass ein Gymnasium hier notwendig, wichtig und nachgefragt ist. Vor allem in Hinblick auf die bevorstehende Sanierung des Cottaer Gymnasiums. Zudem sprechen sozialräumliche Gründe dafür, Kinder und Jugendliche in allen Stadtteilen durch vielfältige Bildungsangebote vor Ort besonders zu fördern und zu unterstützen – das gilt selbstverständlich auch für Gorbitz und Prohlis.
Kontakt:
Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
Bildungspolitische Sprecherin
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de