Ein Fels mit Gedenktafel

08. Mai 1945: Angemessenes Würdigen dauerhaft sicherstellen

PRESSEMITTEILUNG
07. Mai 2020

Zum morgigen Gedenktag erinnert auch die Sächsische Landeshauptstadt an das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung Deutschlands von der Diktatur der Nationalsozialisten vor 75 Jahren. An der Gedenkveranstaltung auf dem Sowjetischen Garnisonsfriedhof nimmt für die SPD-Fraktion der Stadtrat und Sprecher für Erinnerungskultur Richard Kaniewski teil:

спасибо! Thank you! Merci! Der 8. Mai ist ein Tag der Befreiung. Die Erinnerung daran darf nicht enden. Vor 75 Jahren haben die Alliierten über Hitler-Deutschland gesiegt. Sie haben damit den Grundstein für unsere heutige Freiheit gelegt. Die Deutschen haben es nicht aus eigener Kraft geschafft, sich gegen die Nationalsozialisten zu stellen. Die NS-Tyrannei war eine beispiellose Herrschaft des politischen und gesellschaftlichen Schreckens, die in ganz Europa Millionen Menschen das Leben kostete. Somit steht der 8. Mai für die ganze Welt als Tag der Befreiung, der uns daran erinnert, dass wir ein friedliches Miteinander, soziale Gerechtigkeit und Sicherheit nur gemeinsam schaffen können. Auch heute noch sind wir den Alliierten zu Dank verpflichtet. Und wir gedenken derer, die Ihr Leben gelassen haben, um das Nazi-Regime zu bezwingen.

Als Tag der Befreiung gedenken am 8. Mai jährlich viele europäischen Länder der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und damit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Gleichzeitig ist es wichtig, einen offenen Diskurs darüber zu führen, welchen Beitrag die Sächsische Landeshauptstadt im Speziellen an einem dauerhaften würdigen Gedenken zum 8. Mai leisten kann.

Kaniewski weiter:

Der 8. Mai muss zum staatlich anerkannten Gedenktag für alle deutschen Bundesländer erklärt werden. Mit Demut sollten wir Deutschen diesen Tag begehen. Ein Tag, der für Freiheit, für Demokratie und den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus steht und mit dem Blick in die Vergangenheit auch den Weg für die Zukunft weist. Ein Vergessen, dass der Krieg und der industrielle Massenmord an Jüdinnen und Juden, die Tötung von Homosexuellen, Menschen mit Behinderung und politisch Andersdenkenden, dass der Einsatz von Zwangsarbeitern und der Tod von Millionen Zivilisten und alliierter Soldaten von Deutschland ausging, darf es gerade in einer Zeit des Aufstrebens nationalsozialistischer und europafeindlicher Stimmen im Land nicht geben. Um den gesellschaftspolitischen Diskurs in Dresden um die Ereignisse vor 75 Jahren auch zukünftig weiter anzuregen, sehe ich zudem die Stadt in der Pflicht. Hier bedarf es eines Konzeptes, um den „Gedenktag“ auch weiterhin in angemessener Weise generationsübergreifend zu würdigen.

 

Kontakt:

Richard Kaniewski
Sprecher für Erinnerungskultur
Richard.kaniewski@spd-fraktion-dresden.de

 

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