Ausblick vom Rathausturm auf den Dresdener Altmarkt

Erinnern – nicht vergessen.

PRESSEMITTEILUNG

Dresden, den 16. Juni 2020

SPD-Fraktion gedenkt der ostdeutschen Volksaufstände des 17. Juni 1953

Der Tag der Deutschen Einheit wurde nicht immer am 3. Oktober gefeiert. In den frühen Jahren der Bundesrepublik wurde der Feiertag auf Betreiben von Herbert Wehner, gebürtiger Dresdner und langjähriges Mitglieds des Deutschen Bundestags, hin am 17. Juni begangen – dem Jahrestag des Arbeiteraufstandes von 1953. Vor 67 Jahren kam es in weiten Teilen der DDR zu Streiks, Protesten und Demonstrationen. Auslöser waren neue Arbeitsnormen, die Konsequenz ein Aufbäumen gegen die autoritäre Führung der SED. In Dresden beteiligen sich mehrere Tausend an den Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen, allen voran die Belegschaften von Sachsenwerk, Schiffswerft Übigau und einigen weiteren. Die Aufstände wurden niedergeschlagen, viele Demonstrierende zahlten für ihre Teilnahme einen hohen Preis. Die SED-Parteiführung stufte den Volksaufstand als „faschistische Provokation“ ein und instrumentalisierte die Vorkommnisse, um ihre eigene Macht weiter auszubauen. Nicht wenige der Teilnehmenden verloren infolgedessen ihre Arbeit, wurden verhaftet und verurteilt; einige verloren im Zuge der Proteste gar ihr Leben.

Zum Wert der Demokratie und der Freiheit erklärt die Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion, Dana Frohwieser:

In der Tradition des Dresdners Herbert Wehner mahnt uns nicht zuletzt der 17. Juni, alles dafür tun, unsere Demokratie und Freiheit zu bewahren. Eine Freiheit, die Grenzen hat, wo sie andere Menschen verletzt. Eine Demokratie, die ihre Bürgerinnen und Bürger auch in die Pflicht nimmt. Wir gedenken der mutigen Arbeiterinnen und Arbeiter, deren Kampf um die Freiheit wir heute unser geeintes Europa verdanken.

Das Thema „Erinnerungskultur“ ist in der Dresdner Stadtgesellschaft nicht unumstritten. Insbesondere der 13. Februar (Bombardierung Dresdens) dominiert die Erinnerungsarbeit in der Landeshauptstadt. Dabei stellt sich aber die Frage, inwieweit stadtweites Gedenken künftig auch stärker Ereignisse von herausragender Bedeutung für Demokratie und Freiheit in den Fokus nehmen sollte. Bereits zu Beginn der Wahlperiode hat die SPD-Fraktion daher angeregt, den Fokus auf weitere Meilensteine der Dresdner Stadtgeschichte zu legen. Dazu erklärt Richard Kaniewski, Mitglied der AG 13. Februar für die SPD-Fraktion:

Demokratie ist die beste aller Staatsformen! Der Weg zu ihr war zu keinem Zeitpunkt leicht. Daher ist es unsere Pflicht, derjenigen mutigen Menschen zu gedenken, die uns unser heutiges freiheitliches Leben ermöglicht haben. Die Demokratie muss jeden Tag neu gelebt und verteidigt werden. Dies zeigt der Blick in unsere deutsche Geschichte dramatisch klar. Um dies nicht zu vergessen, muss unsere städtische Erinnerungskultur künftig stärker auf die demokratische Entwicklung ausgerichtet werden.

 

Kontakt:

Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
Bildungspolitische Sprecherin
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

 

 

Richard Kaniewski
Kulturpolitischer Sprecher
Richard.kaniewski@spd-fraktion-dresden.de

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