Ein alter Mann auf einem rostigen Klappstuhl auf einem Parkplatz, neben ihm ein alter Einkaufswagen

Wohnungslosigkeit auch zukünftig bekämpfen

ANTRAG SPD-Fraktion

Aktueller Stand im Ratsinfosystem

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, ein mobiles Angebot zur Hilfe für wohnungslose Menschen in Dresden auch über den 31.12.2020 zu sichern. Er wird beauftragt,
  1. die Diakonie-Stadtmission Dresden bei der Suche nach überregionalen Fördermöglichkeiten für den Fall zu unterstützten, dass die Förderung des Projektes „MenschenWürde – leben und wohnen“ über das europäische EHAP II-Programm nicht über 2020 hinaus fortgesetzt werden kann.
  2. für den Fall, dass keine überregionale Förderung gefunden werden kann, eine städtische Förderung für ein mobiles Angebot in der Wohnungsnotfallhilfe in Dresden aufzulegen. Für diese Förderung ist mittels eines Interessenbekundungsverfahrens ein freier Träger mit einem geeigneten Konzept zu finden.
  3. Sollte eine städtische Förderung zum Erhalt der mobilen Arbeit im Bereich der Wohnungsnotfallhilfe notwendig werden, ist dem Ausschuss für Soziales und Wohnen eine Vorlage für das Interessenbekundungsverfahren vorzulegen.
 

Beratungsfolge

Plandatum    
Ältestenrat 18.01.2021 nicht öffentlich beratend
Ausschuss für Soziales und Wohnen 02.02.2021 nicht öffentlich 1. Lesung         (federführend)
Ausschuss für Soziales und Wohnen 09.03.2021 nicht öffentlich beratend             (federführend)
Stadtrat 25.03.2021 öffentlich beschließend

Begründung:

In Dresden leben etwas mehr als 300 wohnungslose Menschen in städtischen Übergangswohnheimen. Die Dunkelziffer wohnungs- bzw. obdachloser Menschen liegt deutlich darüber und diese Menschen leben auf der Straße, in leerstehenden, ruinösen Gebäuden oder in der Dresdner Heide. Im Winter suchen viele von ihnen die ökumenischen Nachtcafés auf. Dass nicht alle von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen sich in städtische Hilfesysteme begeben hat vielfältige Gründe. Das kann an einer Skepsis gegenüber staatlichen Stellen liegen, am teilweisen schlechten Ruf der Übergangswohnheime in den betroffenen Kreisen oder auch am Unwissen über mögliche Hilfsangebote. Eine Hilfe bei der Überwindung von Wohnungslosigkeit kann jedoch nur erfolgen, wenn die Menschen diese Hilfe freiwillig annehmen. Um die Zahl von wohnungslosen Menschen in Dresden zu reduzieren ist eine aktive und aufsuchende Ansprache derer nötig, die bislang nicht in unserer Hilfestruktur ankommen. Durch den kontinuierlichen Aufbau von Vertrauen zu Sozialarbeiter*innen kann es gelingen, Informationen zu bestehenden Hilfen zu verbreiten und Vorbehalte gegen Hilfsangebote zu nehmen. Dafür sorgt bislang das Projekt „MenschenWürde – leben und wohnen“ der Diakonie-Stadtmission Dresden, das über das europäische EHAP II-Programm finanziert wird. Diese Förderung lief zum Ende des Jahres 2020 aus. Ob eine Verlängerung möglich ist, ist bei weitem nicht gewiss. Dennoch braucht Dresden auch zukünftig ein mobiles Angebot, das wohnungslose Menschen dort aufsucht, wo sie sich aufhalten, um sie in die bestehenden städtischen Hilfen zu bringen. Idealerweise sollte für ein solches mobiles Angebot erneut eine überregionale Förderung gefunden werden, da das Thema kein spezifisch dresdnerisches ist. Sollten diese Bemühungen jedoch scheitern, muss die Landeshauptstadt Dresden der Verantwortung gerecht werden, Wohnungslosigkeit in unserer Stadt nicht einfach zu akzeptieren und sollte daher notfalls selbst die Finanzierung für ein solches Projekt übernehmen. Die Förderung sollte dann über die Fachförderung des Sozialamts finanziert werden. Dafür muss ein entsprechendes Interessenbekundungsverfahren in dieser Förderung berücksichtigt werden. Dana Frohwieser SPD-Fraktion]]>

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