Schutzmaske

Hygieneschutz der 2. Klasse für einkommensschwache Menschen?!

PRESSEMITTEILUNG
26. Oktober 2021

Menschen mit geringem Einkommen erhalten in der Landeshauptstadt Dresden vorerst keine kostenlosen medizinischen Masken mehr. Das geht aus einer Anfrage (AF1768/21) des SPD-Stadtrates Vincent Drews hervor. Auf die Frage, wie die Stadtverwaltung den weiteren Bedarf an kostenlosen oder kostenreduzierten Masken einschätze, antwortet diese: „Die aktuelle Marktlage hat sich in Bezug auf Angebot und Kosten für medizinische Schutzmasken soweit entspannt, dass diese für einen geringen finanziellen Beitrag gekauft werden können.“

Dazu erklärt Vincent Drews, sozialpolitischer Sprecher:

Corona ist noch nicht vorbei. Im ÖPNV und vielen geschlossenen Räumen gilt nach wie vor die Pflicht, medizinische Masken zu tragen. Ja, es ist richtig, dass wir jetzt keine Versorgungsengpässe mehr haben, wenn es um den Zugang zu medizinischen Masken geht. Auch wenn sich der Preis für eine FFP2 Maske inzwischen auf ca. 2 Euro beläuft, ist das trotzdem eine finanzielle Mehrbelastung, die sich läppert. Menschen, die sich keine guten FFP2-Masken leisten können, müssen also auf einen schlechteren Hygieneschutz durch OP-Masken zurückgreifen. Das ist unfair und unsozial. So können wir nicht mit unseren Mitmenschen umgehen! Ein Hygieneschutz der 2. Klasse für einkommensschwache Menschen ist inakzeptabel.

Im Frühjahr 2021 waren an einigen Zweigstellen der Stadt Dresden kostenlose FFP2-Masken ausgelegt worden. Damals wurden Masken verteilt, die der Freistaat Sachsen bereitgestellt hatte. In einer früheren Anfrage zu dem Thema (mAF0075/21) hatte die Landeshauptstadt erklärt, dass die Stadt keine Möglichkeiten sehe, Masken auf kommunaler Ebene auszureichen.

Drews weiter:

Es ist mir ein Rätsel, warum die Landeshauptstadt – die Kommune – nicht in der Lage sein soll, Masken zu erwerben und diese an Menschen zu verteilen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben. Im Frühling 2020 hat sich der Oberbürgermeister immerhin als generöser Spender inszeniert und Stoffmasken unter großem Andrang an die Dresdnerinnen und Dresdner verschenkt. Wir fordern die Verwaltung auf, über ihren Schatten zu springen und Dinge zu ermöglichen, statt nach Ausreden zu suchen, warum etwas nicht geht!

Anhang: VD AF1768_21 Medizinische Masken für Menschen mit kleinem Einkommen

Kontakt:

Vincent Drews
Stellv. Fraktionsvorsitzender
Sprecher für Soziales

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