Menschen legen Blumen vor dem Gendenkstein zur Erinnerung an die Alte Synagoge nieder

Ehrliche Erinnerungskultur für Frieden und Demokratie und ohne Geschichtsverfälschung

PRESSEMITTEILUNG
11. Februar 2022

SPD-Fraktion befürwortet Einrichtung eines Beirates für Gedenkkultur

Der 13. Februar ist ein aufgeladener Tag in Dresden. Wie jedes Jahr stellt sich um dieses Datum in der Stadt Dresden die Frage nach einem angemessenen Gedenken und Erinnern und gleichzeitig nach dem richtigen Weg des Protestes gegen die Vereinnahmung dieses historischen Datums durch Rechtspopulist:innen und Rechtsextremist:innen. Immer wieder ringen viele Akteur:innen der Stadtgesellschaft darum, dass diese Diskussionen den tödlichen 13./14. Februar 1945 nicht überhöhen über die Vielzahl positiver wie negativer Meilensteine der Dresdner Stadtgesellschaft. So stehen der 9. Mai 1849, der 17. Juni 1953 und der 8. Oktober 1989 für den Kampf Dresdner Bürger:innen um eine demokratische und europäische Gesellschaft; so mahnen der 21./22. Januar 1942 und der 27. Januar 1945 das „Nie Wieder!“.

Nachdem das letztjährige Gedenken zum 13. Februar pandemiebedingt im Stillen erfolgen musste, wird es dieses Jahr wieder zahlreiche Gedenkveranstaltungen geben, aber auch viele zivilgesellschaftliche Protestformen gegen rechten Missbrauch dieses Gedenktages. Auch Mitglieder der SPD-Fraktion werden an den verschiedenen Angeboten teilnehmen.

Dazu erklärt die Fraktionsvorsitzende Dana Frohwieser:

Der 13. Februar bleibt für uns stets Mahnung und Verpflichtung, für Frieden und ein vereintes Europa einzustehen und unsere Demokratie zu verteidigen. Angesichts der nach wie vor erstarkenden anti-demokratischen Kräfte in den deutschen Parlamenten – auch im Dresdner Stadtrat – müssen wir jeden Tag neu für diese Werte und eine bunte und weltoffene Stadtgesellschaft kämpfen. Wir mahnen und erinnern am Sonntag an alle Opfer des Nationalsozialismus und des von deutschem Boden ausgegangenen schrecklichen Weltkrieges. Wir müssen in Dresden für eine ehrliche Erinnerungskultur eintreten, Ursache und Wirkung benennen und uns revisionistischen Mythen und Geschichtsverfälschung entgegenstellen.

Wenngleich der 13. Februar 1945 einen Einschnitt in der Dresdner Stadtgeschichte darstellt, hat das offizielle Gedenken an dieses Datum eine starke Institutionalisierung erfahren. In der AG 13. Februar der Landeshauptstadt wird seit 2010 das zentrale Gedenken an den Jahrestag vorbereitet und organisiert. Nach dem Rücktritt von AG-Sprecher Joachim Klose wird nun darüber diskutiert, wie es mit dem Gremium in den nächsten Jahren weitergehen soll. Eine Option wäre die Umwandlung in einen Beirat für Gedenkkultur, der sich einem weiteren Aufgabenfeld, als nur der Organisation rund um den 13. Februar, widmen könnte.

Dazu erklärt Richard Kaniewski, Sprecher für Gedenkkultur und Mitglied der AG 13. Februar:

Wir befürworten klar die Einrichtung eines breiter aufgestellten Beirates für Gedenkkultur. Die SPD-Fraktion fordert seit Jahren, dass das Gedenken in Dresden weiterentwickelt wird und andere bedeutende Tage der Stadtgeschichte vermehrt in den Blick genommen werden. Der 13. Februar sollte nicht mehr der eine Tag unserer städtischen Erinnerungskultur sein, der faktisch alles andere überstrahlt. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Bombenopfern aus Dresden und den Toten in anderen Städten. Als zentraler Gedenktag für die Opfer des 2. Weltkrieges wäre der 27. Januar, der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz umfassender. Meilensteine wie der 9. Mai 1948, der 17. Juni 1953 oder der 8. Oktober 1989 haben diese Stadt ebenfalls stark geprägt. Ich bin zuversichtlich, dass ein neuer Beirat das Gedenken an diesen Jahrestagen mit mehr Leben füllen könnte.

Kontakt:

Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

 

Richard Kaniewski
Sprecher für Gedenkkultur und Mitglied der AG 13. Februar
richard.kaniewski@spd-fraktion-dresden.de

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