Bunte Hände reichen in die Höhe

Trotz holprigen Prozesses: Erste Kultur- und Nachbarschaftszentren sind auf den Weg gebracht

PRESSEMITTEILUNG
14. April 2022

Nach langer Debatte hat der Stadtrat gestern Abend die Einrichtung der ersten Kultur- und Nachbarschaftszentren (KNZ) für Dresden beschlossen. Diese werden nun im Volkshaus Cotta, im Pentacon Striesen, im Bürgerhaus Prohlis, im Clubhaus Passage in Gorbitz und im Chinesischen Pavillon in Bühlau eingerichtet. Die ursprüngliche Idee der KNZ sah für jeden Stadtteil ein solches Zentrum als Anlaufpunkt mit kulturellen sowie sozialen Angeboten vor. 2019 beauftragte der Stadtrat auf Antrag von SPD, Grünen und Linken die Verwaltung, eine Bedarfsanalyse für KNZ in Dresden zu erstellen. Die Ergebnisse der Analyse bilden nun die Basis für die gestern beschlossene Verwaltungsvorlage. Obwohl die Idee hinter dem Konzept aus SPD-Feder stammt, hat die SPD-Fraktion gestern in der Endabstimmung in einem Punkt mit „Nein“ gestimmt.

Vincent Drews, Sprecher für Soziales, kritisiert den holprigen Entstehungsprozess:

Es ist der Verwaltung bis heute nicht gelungen, eine gemeinsame Definition zu erarbeiten, was unter einem Kultur- und Nachbarschaftszentrum zu verstehen ist. Da weichen die Vorstellung vom Sozialbereich und vom Geschäftsbereich Kultur doch deutlich voneinander ab. Die Verwaltung ist nicht in der Lage in einer Stimme zu sprechen.

Die Strukturanalyse hat ergeben, dass es in der Südvorstadt der höchste Bedarf für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum besteht. Mit der Zschoner Mühle haben wir gestern ganze drei KNZ für den Dresdner Westen und keins für die Südvorstadt auf den Weg gebracht – einfach weil die Häuser zur Verfügung standen und weil die Verwaltung keine Priorisierung vorgenommen hat.

Der dritte Kritikpunkt bezieht sich auf die Frage der Finanzierung: Im aktuellen Haushalt sind lediglich 500.000 Euro für die Etablierung der KNZ vorgesehen. Ich bin gespannt darauf, wie fünf Kultur- und Nachbarschaftszentren, die alle Gelder für Miete, Personal und Sachmittel brauchen, von 500.000 Euro auskömmlich finanziert werden sollen. Ich erwarte von der Kulturbürgermeisterin eine solide finanzielle Absicherung im kommenden Doppelhaushalt und eine angemessene Priorisierung für weitere Stadtteilzentren.

Kontakt:

Vincent Drews
Sprecher für Soziales und Wohnen
vincent.drews@spd-fraktion-dresden.de 

Skip to content