Erzieher und Kinder malen mit Pinsel und Wasserfarben im Kindergarten

Gute Fachkräfte durch faire Arbeitsverträge: SPD-Fraktion fordert, Schluss mit den Flexverträgen im Eigenbetrieb Kita!

PRESSEMITTEILUNG
04. Juli 2022

Seit Jahren kritisieren Arbeitnehmer:innen und Gewerkschaften die Praxis des Dresdner Eigenbetriebs Kita, welcher in seinen Verträgen mit Erzieher:innen und Kita-Leiter:innen auf ein 32-Plus Wochenstundenmodell (sog. Flexverträge) zurückgreift. Mit diesem Verträgen räumt sich die Landeshauptstadt das Recht ein, mit einer Ankündigung von 14 Tagen Stunden zu kürzen oder wieder aufzustocken – je nach Betreuungsbedarf in den Einrichtungen.

Im Dezember 2020 hat der Stadtrat Dresden bereits die Verwaltung beauftragt, andere Personalmodelle mit Festverträgen bezüglich der Arbeitszeit im Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen zu entwickeln. Eine Umsetzung ist bislang nicht erfolgt; auch eine Beschlusskontrolle zu der entsprechenden Vorlage (V0561/20) vom 23.12.2021 zeugt von wenig Umsetzungswillen seitens der Verwaltung.

Deshalb fordert die SPD-Fraktion nun in einem neuerlichen Antrag, die Abschaffung der 32-Plus-Verträge mit einer Überführung in Festverträge bezüglich der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll die Landeshauptstadt ein geeignetes Modell entwickeln, wie die typischen Schwankungen der Kinderzahlen im Verlauf eines Jahres in der Betreuung ausgeglichen werden können.

Dana Frohwieser, Sprecherin für Bildung und Fraktionsvorsitzende, erklärt dazu:

„Die Landeshauptstadt Dresden leistet sich in Zeiten eines eklatanten Fachkräftemangels den Luxus, Beschäftigte in den städtischen Kitas in Teilzeitarbeitsverträge zu zwingen, die dann aber monatsweise, je nach Bedarf der Stadt, regelmäßig Vollzeit arbeiten. Diese unwürdige Praxis der sogenannten Flexverträge gehört endlich abgeschafft. Es steht der Stadt Dresden mehr als schlecht zu Gesicht, wenn sie die wirtschaftlichen Risiken des Eigenbetriebs allein auf die Beschäftigten abwälzt. Erzieher:innen werden in Dresden, in ganz Sachsen, in Deutschland händeringend gesucht. Als gute Arbeitgeberin muss die Stadt Dresden ihren Beschäftigten Sicherheit durch ein regelmäßiges und planbares Einkommen gewähren.“

Mit dem stadtweiten Berechnungsmodell, was den Flexverträgen zugrunde liegt, geht in der Regel auch einher, dass Erzieher:innen nicht nur binnen 14 Tage 20 Prozent Gehaltsverlust hinnehmen müssen, sondern auch, dass keine verlässliche Einsatzplanung in den Einrichtungen mehr möglich ist. Die Entwicklung der Kinderzahlen ist in den Einrichtungen höchst unterschiedlich, die Stundenreduktionen werden aber mit der Gießkanne über die Beschäftigten ausgegossen. So müssen auch die betreuten Kinder noch mehr Wechsel ihrer Bezugspersonen erleben.

Dazu Frohwieser weiter:

„Auch Kinder und Eltern verdienen Planungssicherheit über eine hochwertige und verlässliche Kinderbetreuung. Es gibt weitaus geeignetere Modelle, um die typischen Schwankungen der Kinderzahlen im Jahresverlauf (insb. am Anfang des neuen Schuljahres) auszugleichen, die sowohl den Kindern mehr Verlässlichkeit in der Betreuung als auch den Erzieher:innen mehr Wertschätzung geben. So wie bisher kann es jedenfalls nicht weitergehen.“

Anhang

Kontakt:

Dana Frohwieser
Sprecherin für Bildung
Fraktionsvorsitzende
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

 

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