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Die Fokussierung, als Stadtgesellschaft eine eigene Gedenkkultur nur um den 13. Februar zu pflegen, greift zu kurz – Jeden Tag gegen rechte Instrumentalisierung und Hetze aufstehen.

Unter dem Motto „Frieden! Gemeinsam gestalten.“ bilden auch diesen Montag, am 13. Februar 2023, wieder zahlreiche Dresdner:innen und ziviligesellschaftliche Akteur:innen die Menschenkette um die Dresdner Altstadt, um dem Missbrauch des Gedenkens an das Bombardement der Stadt am 13. Februar 1945 durch Rechtsextreme entgegenzutreten.

Der von Deutschland ausgegangene Krieg kostete mindestens 55 Millionen Menschen das Leben, darunter allein 6 Millionen von den Nazis ermordete Menschen jüdischen Glaubens und mindestens genauso viele Zivilist:innen in den Sowjektrepubliken. Und er forderte das Leben von ca. 25.000 Menschen in Dresden, die die Bombardierungen vom 13. bis 15. Februar 1945 nahm. Immer wieder missbrauchen Rechtsextreme diesen Tag für eine falsche und gefährliche Opferdarstellung, die auch die AfD fleißig bedient. Gerade das krisengeprägte vergangene Jahr, insbesondere unter dem Eindruck des verbrecherischen Territorialkrieges, welchen Russland auf die Ukraine verübt, zeigt uns einmal mehr, wie wichtig Erinnerungskultur, gesamtgesellschaftliches Engagement und ein Zusammenstehen gegen propagandistische und rechte Kräfte und für demokratische Werte ist.

Hierzu Dana Frohwieser, Vorsitzende der SPD-Fraktion:

Unsere Demokratie, Freiheit und europäische Einheit ist wie nie zuvor durch den Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gefährdet. Aber sie ist schon seit langem durch Rechtspopulist:innen und Rechtsextreme im eigenen Land bedroht. Diese missbrauchen seit vielen Jahren den 13. Februar in Dresden für rechte Propaganda und Hetze. Wir alle sind dazu aufgerufen, uns der populistischen Verdrehung der Wahrheit entgegenzustellen, der Hetze, Ausgrenzung und rechten Menschenverachtung – jeden Tag.

Das neu gegründete Dresdner Bündnis „Dresden WiEdersetzen“, welches sich im vergangenen November als Nachfolgeorganisation von „Dresden Nazifrei“ aus 28 Organisationen zusammenschloss, ruft hierbei zu Protesten am 11. und 13. Februar auf, um sich der rechten Hetze gegenüberzustellen. Dies unterstützt die SPD-Fraktion Dresden ausdrücklich.

Hierzu Dana Frohwieser weiter:

Wir sind sehr dankbar, dass sich so schnell ein neues breites zivilgesellschaftliches Bündnis gründen konnte und rechte Hetze in Dresden nicht unwidersprochen bleibt. Hier hätten wir uns auch ein klareres Zeichen der Stadtverwaltung gewünscht, dass man sich nicht nur mit der Menschenkette am 13. Februar geschlossen dagegenstellt. Wenn rechte Hetze alltäglich in Dresden geschieht und Rechtspopulist:innen sich in die Menschenkette einreihen, müssen wir uns ehrlich fragen, ob sie weiterhin das nötige Zeichen gegen die ideologisch motivierte Geschichtsverfälschung und -leugnung setzt. Hier braucht es eine klare Haltung in der breiten Zivilgesellschaft – jeden Tag.

Kontakt:

Dana Frohwieser
Sprecherin für Bildung
Fraktionsvorsitzende
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

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