ANTRAG
SPD-Fraktion
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die sprachliche Übersetzung der dresden.de-Homepage fortzuführen und auszubauen. Dazu sollen:
- der gesamte Internetauftritt auf Englisch zur Verfügung stehen.
- die Themenbereiche unter „Leben in Dresden“ sowie die Unterseiten „Fachkräfte und Karriere“ und „Kunst und Kultur“ in den Sprachen der Hauptherkunftsländer geflüchteter Menschen zur Verfügung stehen. Dies sind insbesondere Arabisch, Ukrainisch, Türkisch, Russisch, Persisch, Spanisch und Französisch.
Die jeweiligen Sprachen sollen über den Sprach-Button oben rechts auf der Homepage erreichbar gemacht werden. Der Prozess ist bis zum 30.06.2024 abzuschließen.
Beratungsfolge:
Ältestenrat | nicht öffentlich | beratend |
Dienstberatung des Oberbürgermeisters | nicht öffentlich | beratend |
Ausschuss für Allgemeine Verwaltung, Ordnung und Sicherheit (Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen) | nicht öffentlich | 1. Lesung (federführend) |
Ausschuss für Soziales und Wohnen | nicht öffentlich | beratend |
Integrations- und Ausländerbeirat | öffentlich | beratend |
Ausschuss für Allgemeine Verwaltung, Ordnung und Sicherheit (Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen) | nicht öffentlich | beratend (federführend) |
Stadtrat | öffentlich | beschließend |
Begründung:
In den letzten Jahren haben wir aufgrund diverser weltweiter Krisen eine Zunahme an Migration erfahren, dessen Abnahme sich nicht abzeichnet. Die Stadtgesellschaft in Dresden wird zunehmend diverser und das gemeinsame Arbeiten an einer erfolgreichen Integration gewinnt an Bedeutung. Integration ist keine Einbahnstraße und auch der aufnehmende Staat oder die Stadt sollte sich überlegen, wie sie erfolgreich zu dieser beitragen kann. Ein sehr wichtiges Mittel in diesem Prozess ist die gegenseitige Verständigung. Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, müssen die Chance bekommen, sich in Dresden zurechtzufinden und bei sämtlichen behördlichen Angelegenheiten Unterstützung zu erfahren. Nur so kann Integration gelingen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Verwaltungssprache selbst Muttersprachler:innen an der ein oder anderen Stelle durchaus überfordern kann. So würde es auch eine immense Entlastung für die Verwaltung selbst bedeuten, wenn Migrant:innen entspreche Informationen direkt verstehen würden. In Anbetracht dessen, dass insbesondere die Ausländerbehörde stark unterbesetzt ist, ist hier mit großen Kosteneinsparungen zu rechnen.
Aktuell bietet die dresden.de Homepage hierbei keine ausreichende Unterstützung. Insbesondere bei Thematiken, welche vor allem Nicht-Muttersprachler:innen betreffen, beispielsweise in den Rubriken „Einbürgerung“ oder „Flucht und Asyl“, sind Informationen nicht einmal in englischer Sprache vorhanden – weder über die Sprachzeile oben rechts, noch als zusätzliches PDF-Format auf der Seite, so wie es z.T. an anderen wenigen Stellen gehandhabt wird. Dabei ist es entscheidend, dass Menschen, welche zu uns kommen, Zugriff auf Informationen bezüglich bspw. Integrations- und Sprachkursen oder eben auch monetären Unterstützungsangeboten barrierefrei erhalten können. Gerade Dokumente wie der Dresdner Willkommensordner, sollten so in sämtlichen Sprachen verfügbar gemacht werden. Fehlende Orientierung und Unterstützung führen dazu, dass Menschen sich alleingelassen und ausgegrenzt fühlen und ziehen möglicherweise noch schlimmere Konsequenzen nach sich, bspw. dass Menschen ihre Obdach verlieren. Zudem regelt auch das neue Migrationspaket der Bundesregierung einen erleichterten Zugang zu Integrations- und Sprachkursen für eine Integration von Anfang an. Dazu ist es aber entscheidend, dass auch alle Menschen diese Informationen verständlich erhalten.
Eine konsequente Überarbeitung der Homepage, welche die Sprachen der häufigsten Herkunftsländer berücksichtigt, ist essenziell. Sprachen, welche sich dabei als entscheidend herauskristallisieren sind: Englisch, Arabisch, Persisch, Kurdisch, Türkisch, Georgisch, Ukrainisch, Russisch, Spanisch und Französisch. Die ausgewählten Sprachen lehnen sich vor allem an die Asylbewerber:innen-Zahlen in Sachsen an, da es sich hier um eine Gruppe von Menschen handelt, die zumeist viel Unterstützung bezüglich der Aufarbeitung ihres Herkommens und den Gründen dafür, des kulturellen Kontextes, aber vor allem auch in bürokratischen Angelegenheiten benötigt.
Dana Frohwieser
Vorsitzende SPD-Fraktion