Bildungschancen dürfen nicht vom Stadtteil abhängen
In seiner gestrigen Sitzung hat der Wirtschaftsförderungsausschuss die Vergabe der Projektsteuerungsleistung für den Neubau des Berufsschulzentrums Elektrotechnik mit einer 4-Feld-Sporthalle an der Boxberger Straße in Prohlis beschlossen. Damit beginnt nun endlich die Revitalisierung des früheren Schulstandortes des Erich-Wustmann-Gymnasiums in Prohlis, um die die SPD-Fraktion Dresden immer gekämpft hat. Der Ausführungszeitraum ist für schier unfassbare 6 Jahre von Juni 2023 bis September 2029 geplant.
Hierzu erklärt die SPD-Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin, Dana Frohwieser:
Schulen müssen bedarfsgerecht, wohnortnah und für modernen Unterricht leistungsfähig erreichbar sein. Das BSZ Elektrotechnik – eines der größten und wichtigsten Berufsschulzentren in Sachsen – platzt am Strehlener Platz in der Südvorstadt räumlich aus allen Nähten und die angestrebte Sanierung und Erweiterung sprengt finanziell inzwischen jeden Rahmen. Mit der nunmehr geplanten Verlagerung bekommt der lange vernachlässigte Schulstandort in Prohlis endlich eine Perspektive und Jugendliche vor Ort ein herausragend attraktives Bildungsangebot, das ihnen alle Wege eröffnet. Ich bin glücklich, dass sich der jahrelang geführte Kampf der SPD-Fraktion endlich auszahlt, denn alle jungen Menschen in allen Stadtteilen müssen die die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Lebens- und Bildungsweg bekommen.
Nachdem das Gymnasium im Jahr 2004 als erstes der Stadt geschlossen wurde, diente das Gebäude immer wieder als Auslagerungsstandort für Schulen, die saniert wurden wie das Kreuz-, das Romain-Rolland- und das Hans-Erlwein-Gymnasium. 2014 sollte es nach Stadtratsbeschluss Instand gesetzt und als Gymnasium wiedereröffnet werden – ein Plan, der immer wieder am Widerstand der Verwaltung scheiterte. 2015 sorgte die Verwaltung unter dem damaligen Finanzbürgermeister Vorjohann (CDU) für eine baurechtliche Nutzungsänderung und damit den Verlust der Betriebsgenehmigung des alten Typ-Dresden-Schulbaus als Schule. Daraufhin begannen die Planungen für einen Ersatzneubau für ein Berufsschulzentrum mit beruflichem Gymnasium, zunächst für das wirtschaftliche Franz-Ludwig-Gehe und schließlich nun für des Berufliche Schulzentrum für Elektrotechnik Dresden. Bereits im Doppelhaushalt 2017/2018 hatte der Stadtrat 22,7 Mio. Euro zur Reaktivierung des Schulstandortes an der Boxberger Straße in Prohlis bereitgestellt. Das seit der Schließung fehlende Gymnasium im Dresdner Osten soll an der Bodenbacher Straße mit dem Gymnasium LEO errichtet werden.
Frohwieser weiter:
Die SPD steht dafür, dass Bildungschancen in Dresden nicht von der Postleitzahl abhängen. Wir sorgen dafür, dass Kinder in allen Stadtteilen die Möglichkeit haben, alle Bildungswege zu beschreiten, seien es berufliche oder akademische oder beide. Die Wiedereröffnung des Gymnasiums in Gorbitz hat bewiesen, dass dieser Schultyp auch in benachteiligten Stadtteilen nicht nur notwendig, sondern auch nachgefragt sind. Die Widerstände gegen ein Allgemeinbildendes Gymnasium in Prohlis waren aber zu groß. Schade, dass der damalige Wirtschafts- und spätere Oberbürgermeister Hilbert nicht schon 2011, 2014 oder 2018 sein Interesse für Prohlis entdeckt hatte und die damaligen Stadtratsbeschlüsse umgesetzt hat. Längst könnte an der Boxberger Straße ein modernes Schulgebäude und die dringend benötigte große Sporthalle stehen. Dass das nun noch 6 Jahre dauern soll, ist ein Wermutstropfen, bei dem die Verwaltung noch nachsteuern muss. Aber die Verlagerung des BSZ Elektrotechnik mit Berufsschule, Fachschule, Beruflichem Gymnasium und Berufsausbildung mit Abitur ermöglicht zukünftig auch jungen Menschen in Prohlis einen wohnortnahen Zugang zu ausgezeichneten beruflichen wie akademischen Bildungsperspektiven.
Kontakt:
Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de
