Auf der gestrigen Sondersitzung des Stadtrates wurde auch über die Fortschreibung des Kita-Fachplans für das Schuljahr 2023/24 (V2020/23) entschieden. Parallel zu dem Beschluss vom vergangenen Jahr lag hierzu erneut ein Ergänzungsantrag der SPD-Fraktion vor, der die Stadtverwaltung auffordert, kleinräumige Bedarfe der Stadtentwicklungsgebiete, wie sie z.B. am Alten Leipziger Bahnhof oder der Hafencity entstehen oder entstehen sollen, bei der Kita-Planung zu berücksichtigen.
In den Beschlusskontrollen zu der Vorlage (V1406/22) den Kitafachplan für 2022/23 betreffend wurde verwaltungsseitig zwar darauf hingewiesen, dass die SPD-seitig vorgeschlagene Ergänzung hinsichtlich der Quartiersentwicklung „in der Fortschreibung des Fachplans Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für das Schuljahr 2023/2024 aufgenommen“ wird. In der Vorlage V2020/23 ließ sich hierzu jedoch kein entsprechender Ansatz herauslesen.
Hierzu erklärt Dana Frohwieser, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:
Kurze Beine, kurze Wege gilt für uns nach wie vor – bei Kindertageseinrichtungen und bei Grundschulen. Dass die Verwaltung in ihrer jährlichen Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen nur auf die Abdeckung Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz stadtweit bzw. auf die teilweise sehr großen Stadtbezirke schaut, passt nicht zu den Wünschen von Familien. Die wollen die Kita um die Ecke und nicht tägliche Elterntaxifahrten. Trotz des von uns initiierten Stadtratsbeschlusses im vergangenen Jahr werden die Chancen für kurze Wege und lokale soziale Infrastrukturen bei der Neuentwicklung von Wohnquartieren noch immer außen vorgelassen. Auch für die benötigten und heiß diskutierten Fachkräfte für die immer weiter wachsende Chipindustrie im Dresdner Norden, werden wohnortnahe Kita-Plätze und Schulen ein ganz wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für oder gegen Dresden als Wohn- und Arbeitsort sein. Als SPD-Fraktion halten wir deshalb den Druck hoch. Das Nein der CDU und die Enthaltung der GRÜNEN-Fraktion in dieser Frage sind für mich unverantwortlich.
Stefan Engel, stellvertretender Vorsitzender und Sprecher für Stadtentwicklung ergänzt:
Gutes Leben beginnt in sozial durchdachten Quartieren. Als SPD-Fraktion nehmen wir ganz Dresden in den Blick. Dazu gehört für uns auch, dass neu zu schaffende Quartiere, die einen großen Einfluss auf die Perspektiven, Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten der zukünftig hier lebenden Menschen haben, auch mit einer sozialräumlichen Infrastruktur geplant werden. Doch bislang verschläft die Stadt hier den steigenden lokalen Bedarf. Auch nach unserem erfolgreich votierten Ergänzungsantrag ist verwaltungsseitig noch immer keine Kita für das neu entstehende Quartier rund um die Hafencity und auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs vorgesehen. Vorausschauende Stadtentwicklung schaut anders aus!
Kontakt:
Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
Sprecherin für Bildung und Kindertagesstätten
Stadträtin für Dresden-Plauen
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de
Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Umwelt
Stadtrat für Pieschen
stefan.engel@spd-fraktion-dresden.de
Bildrechte: © dusanpetkovic1 – stock.adobe.com