Heute hat die Dresdner Stadtverwaltung ihr Standortkonzept für öffentliche Toiletten vorgestellt. Die entsprechende Vorlage der Verwaltung (V2386/23) sieht vor, dass nur 7 der 18 von Wall und Ströer bis Ende 2022 betriebenen Toilettenanlagen durch städtische Anlagen ersetzt werden sollen. Für diese Standorte wurde auch eine Übergangsvereinbarung abgeschlossen, die zunächst den Weiterbetrieb regelt. Neben den sieben Ersatzstandorten soll es auch sechs neue Anlagen geben (Wasaplatz, Amalie-Dietrich-Platz, Parkplatz Ammonstr., Ullersdorfer Platz, Toeplerpark, Leneestr.). Ob die Haushaltsmittel aber überhaupt für die Errichtung aller sechs Standorte oder „im ungünstigsten Fall“ nur für drei Anlagen ausreichen, ist offen.
Im Zuge eines erfolgreichen Ergänzungsantrags zu einem CDU-Antrag (A0333/22) hatte die SPD-Fraktion vorgeschlagen, im Toilettenkonzept aber auch Standorte z.B. in der Umgebung der Elbwiesen zu prüfen (siehe hier). In der Verwaltungsvorlage finden sich dazu allerdings keinerlei Ausführungen.
Dazu erklärt Stefan Engel, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion:
Das Toilettenkonzept der Verwaltung überzeugt nicht. In Summe wird Dresden mit dem Toilettenkonzept nicht mehr, sondern weniger öffentliche Toiletten haben. Wir sehen verschiedene Defizite: Ausgerechnet in der touristisch geprägten Innenstadt wird das Netz gegenüber 2022 deutlich ausgedünnt. Die Nutzerzahlenanalyse hatte ergeben, dass der Standort Wilsdruffer Straße / Kleine Kirchgasse von 2016 bis 2018 der am zweithäufigsten genutzte war. Ausgerechnet für diesen nun schon abgebauten Standort wird es keinen Ersatz geben. Zu einer attraktiven Innenstadt gehören aber auch solche Einrichtungen. Die Verwaltung ignoriert zudem die Aufträge des Stadtrats. Die von der SPD-Fraktion geforderte Prüfung von Standorten im Umfeld der Elbwiesen fällt komplett unter den Tisch. Gerade in den Sommermonaten ist hier der Bedarf besonders groß. Es ist insgesamt vollkommen unklar, wie die Verwaltung zu den vorgeschlagenen sechs neuen Standorten gekommen ist. Eine echte Bedarfsanalyse enthält die Vorlage nicht.
Kontakt:
Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Umwelt
Stadtrat für Pieschen
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