ANTRAG
SPD-Fraktion
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt,
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- mögliche Standorte für eine neue Multifunktionsarena zu prüfen, die eine ausreichende Platzkapazität für unterschiedliche Veranstaltungsformate (z.B. 6.000 Zuschauer:innen für Erstliga-Basketball) bietet und als Heimstätte für große Sportveranstaltungen, Konzert- und Showveranstaltungen oder Tagungen dienen kann. Weiterhin soll im Zuge dieser Prüfung ein erster Kostenvoranschlag sowie eine Prüfung der Beteiligung privater Akteure bei Planung, Errichtung und Betrieb vorgelegt werden.
- Der Stadtrat hebt den Beschlusspunkt 2 der Vorlage V0303/20 auf, der die Sanierung mit Umbau und Nutzungserweiterung der Margon Arena gemäß Variante 2A und 2C der Entwicklungsstudie vorsieht. Er beauftragt den Oberbürgermeister, die Kosten für eine grundhafte Sanierung der Margon Arena im Bestand zu prüfen für eine dauerhafte Sicherstellung der Sportnutzung v.a. des Vereinssports und die geänderten Nutzergruppen, vor dem Hintergrund einer neuen Multifunktionsarena, darzulegen.
- Hierfür ist dem Stadtrat bis zum 30. Juni 2024 ein Konzept zur Beschlussfassung vorzulegen. Den Mitgliedern des Sportausschusses ist über den Umsetzungsstand zweimal jährlich zu berichten.
Beratungsfolge:
Ältestenrat | nicht öffentlich | beratend |
Dienstberatung des Oberbürgermeisters | nicht öffentlich | beratend |
Ausschuss für Sport (Eigenbetrieb Sportstätten) | nicht öffentlich | 1. Lesung (federführend) |
Ausschuss für Wirtschaftsförderung | nicht öffentlich | beratend |
Ausschuss für Kultur und Tourismus (Eigenbetrieb Heinrich-Schütz-Konservatorium) | nicht öffentlich | beratend |
Ausschuss für Finanzen | nicht öffentlich | beratend |
Ausschuss für Sport (Eigenbetrieb Sportstätten) | nicht öffentlich | beratend (federführend) |
Stadtrat | öffentlich | beschließend |
Begründung:
Die Margon Arena Dresden wurde 1997 bis 1998 als Multifunktionshalle errichtet. Die Halle wird überwiegend für sportliche Zwecke genutzt. In der Margon Arena trainieren 13 Sportvereine aus 11 verschiedenen Sportarten in jeder Altersgruppe. Neben dem Trainingsbetrieb finden Wettkämpfe des Breiten- und Spitzensports statt.
Die Margon Arena ist Heimstätte der Volleyballerinnen des Dresdner Sportclubs 1898 e. V. (DSC-Volleyball), welche aktuell in der 1. Bundesliga spielen. Ein weiterer Hauptnutzer der Margon Arena sind die Basketballer der Dresden Titans. Diese spielen aktuell in der 2. Liga, können aber derzeit auf viele sportliche Erfolge und eine nachhaltige Nachwuchsarbeit verweisen, weshalb mittelfristig ein Sprung in die 1. Bundesliga realistisch erscheint. Beide Profi-Mannschaften würden von einer deutlich erweiterten Kapazität profitieren und Nutzungskonflikte mit den zahlreichen Breitensportnutzungen könnten zukünftig vermieden werden.
Die aktuellen Planungen, die auf den Stadtratsbeschluss V0303/20 zurückgehen, sind unter anderem deshalb nicht mehr zeitgemäß. Um in der 1. Bundesliga spielen zu können, benötigen die Dresdner Titans eine Kapazität von 6.000 Zuschauern. In den Stadtratsbeschluss von 2020 wurde dieses nicht berücksichtigt, sondern der Dresdner Sportclub in den Mittelpunkt gestellt. In der Margon Arena wäre derzeit eine Erweiterung der Platzkapazität von 3.00 auf 3.500 Zuschauer möglich. Darüber hinaus wäre diese Platzkapazität und ebenso die Akustik und Veranstaltungstechnik nicht ausreichend, um die Halle als Veranstaltungsstätte für Unterhaltungen wie Konzerte zu nutzen. Eine solche Veranstaltungsarena, wie sie die Stadt Leipzig beispielsweise mit der Quarterback Immobilien Arena hat, fehlt in Dresden und wäre ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Insbesondere mit der Prüfung der Abflughalle am Flughafen für die Errichtung einer neuen Multifunktionshalle könnte nicht nur diesen beiden Vereinen eine neue und spitzensportgerechte Halle errichtet werden, sondern zeitgleich eine nachhaltige Nutzung eines leerstehenden Gebäudes, das gut erreichbar und ausreichend Parklätze zur Verfügung hat, genutzt werden.
Die Sanierung der Margon Arena steht nach aktuellen Kosten und Nutzungsmöglichkeiten in keinem Verhältnis, der einen Mehrwert für Dresden erkennen lassen kann.
Dana Frohwieser
SPD-Fraktion