Am Montag hat die Landeshauptstadt Dresden zusammen mit dem Freistaat Sachsen und DRESDEN-concept zum sechsten Mal das Marwa El-Sherbini-Stipendium ausgelobt und an die engagierte Studentin Flaurita Maffokang im Gedenken an die 2009 im Landgericht ermordete Marwa El-Sherbini vergeben. Gleichzeitig beantwortete die Stadtverwaltung eine Anfrage zur Umsetzung des vor zwei Jahren im Dresdner Stadtrat beschlossenen Gedenkens und der Ehrung im Marwa-El-Sherbini-Park (V1071/21). Die von der Verwaltung selbst geplante Beschlusskontrolle im Dezember 2022 blieb aus.
Aus der Antwort auf die Anfrage geht hervor, dass die für vergangenen Mai geplante Aufstellung der Gedenktafel an Marwa El-Sherbini im Park vor dem Landgericht auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben wurde. Die Gedenktafel selbst soll an den Rand des Parks gesetzt werden. Eine Bürgerbeteiligung zur Gestaltung wird aus kulturhistorischen und gartengestalterischen Gründen zudem verneint.
Julia Hartl, Mitglied im Integrations- und Ausländerbeirat, zur Antwort der Stadtverwaltung:
Der Stadtrat hat beschlossen, dass im Park vor dem Landgericht Marwa El-Sherbini geehrt und an sie gedacht werden soll. Die Verzögerung des Prozesses ist an sich schon ärgerlich. Aber wenn jetzt noch die Gedenktafel zwischen Parkbänken und Mülleimer versteckt werden und eine Bürgerbeteiligung nicht mehr stattfinden soll, ist das dem Gedenken an Marwa und den Menschen, die sich dafür engagieren, gegenüber mehr als unwürdig. Zudem gehört der Marwa-El-Sherbini-Park, genauso wie sein Gegenüber, nicht wie von der Verwaltung vorgeschoben zum historischen Sachsenplatz, da an deren Stellen zunächst Häuserkomplexe standen, die 1945 zerstört wurden. Wir fordern, dass das Gedenken an Marwa einen zentralen Platz erhält, die Gedenktafel entsprechend positioniert und die Bürgerbeteiligung endlich angegangen wird.
Kontakt:
Julia Natascha Hartl
Sprecherin für Integration & Mitglied im Integrations- und Ausländerbeirat
Julia.natascha.hartl@SPD-Dresden.de