Niemals vergessen

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht

SPD-Fraktion Dresden: „Jüdisches Leben gehört zu uns – In Dresden werden wir umso mehr zusammenstehen für Freiheit, Frieden und Demokratie ohne Grenzen“

 

Am 09. November jähren sich die vom nationalsozialistischen Regime organisierten Gewaltakte gegen jüdische Menschen, ihre Gotteshäuser, Orte und Geschäfte, die als Reichspogromnacht in die Geschichte eingingen.

Über die Jahrzehnte hinweg hat der 09. November 1938 als dauerhafte Mahnung für uns nicht an Bedeutung verloren und dennoch ist jüdisches Leben seit nunmehr knapp fünf Wochen so bedroht, wie seit langer Zeit nicht mehr.

 

Dazu äußert sich Dana Frohwieser, Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion:

Jahr für Jahr stehen wir am 09. November an dem Ort zusammen, an dem 1938 die Dresdner Synagoge brannte. Jahr für Jahr formulierten wir: Nie wieder! Jahr für Jahr haben wir einen wachsenden Rechtspopulismus und Rechtsextremismus beobachten müssen und den wieder aufflammenden Antisemitismus, der damit verbunden ist. Wenn Menschen jüdischen Glaubens uns sagten, Antisemitismus sei in Deutschland alltäglich, zweifelten wir, ob die Form unseres Erinnerns und Gedenkens ausreiche. Und nun sagen wir: Nie wieder ist jetzt! Weil die Welt am 07. Oktober ein nicht für möglich gehaltenes Massaker an Jüd:innen in Israel erlebte. Als Rabbiner Akiva Weingarten am vergangenen Samstag auf dem SPD-Parteitag zu uns sprach über die Gräueltaten der Hamas, aber vor allem darüber, wie Generationen von Jüdinnen und Juden nach den deutschen Gräueltaten aufgewachsen sind, mit den Mahnungen, stets die Koffer gepackt zu haben und bereit zu sein weiterzuziehen, herrschte im vollen Plenarsaal des Rathauses dröhnende Stille, liefen viele Tränen über Gesichter. Wir sind zutiefst besorgt, dass der wiederholte Hamas-Terror zu einem langen Krieg führt, der Gewalt, Leid, Zerstörung und Blutvergießen mit sich bringt.

Die Entwicklungen in Israel und Gaza dürfen jedoch niemals Vorwand für antisemitische Hetze und Gewalt in Deutschland sein. Dem stellen wir uns auch hier in Dresden entschieden entgegen – ganz egal, von wem sie ausgehen. Wir widersprechen allen voran den deutschen Rechtsextremisten, die antisemitische Ressentiments schon immer auf unseren Straßen schüren. Denn Antisemitismus ist ein europäisches Erbe. Wir widersprechen genauso jenen verblendeten jungen Muslimen, die einen auf Israel bezogenen Antisemitismus auf die Straßen tragen. Aber wir widersprechen auch dem Durchschnittsnachbarn von nebenan und seinem alltäglichen antisemitischen Spruch. Wir verurteilen jeden Antisemitismus auf das Schärfste. Wir lassen uns nicht spalten. Gemeinsam sehen wir es als unsere Aufgabe an, unsere jüdischen Nachbar:innen und Freund:innen dabei zu unterstützen, jüdische Kultur, jüdische Gotteshäuser, Begegnungsstätten oder Geschäfte wieder zu einem ganz alltäglichen Teil unseres ganz alltäglichen Lebens in Dresden zu machen.

Und gerade in diesem Jahr erwarte ich vom Oberbürgermeister, dass er persönlich das städtische Gedenken am Nachmittag des 09. November 2023 anlässlich des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht anführt.

 

Dana Frohwieser wird, stellvertretend für die gesamte Fraktion, auch in diesem Jahr an dem Gedenken an die Opfer der Shoa an der Gedenkstelle der Alten Synagoge am Hasenberg teilnehmen.

Kontakt:

Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende
Sprecherin für Bildung und Kindertagesstätten
Stadträtin für Dresden-Plauen
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

 

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