Eine Lehrerin und Grundschulkinder, die in einem Klassenzimmer gemeinsam eine Aufgabe erarbeiten.

SPD-Fraktion fordert Umdenken der Stadtspitze: Länger gemeinsam lernen – Wenn die Verwaltung ablehnt, was Familien wollen

Seit Oktober vergangenen Jahres steht der gemeinsame Antrag „Zusammenhalt und Fortschritt brauchen längeres gemeinsames Lernen: Einrichtung weiterer Gemeinschaftsschulen in Dresden“ der Fraktionen von LINKEN und SPD im Dresdner Stadtrat auf der Tagesordnung. Mit der Doppelsitzung am 25. und 26. Januar 2024 soll dieser nun endlich behandelt werden.

Mit dem Antrag wollen die Fraktionen erreichen, dass die Stadtverwaltung sich proaktiv darum kümmert, dass weitere Schulstandorte in Dresden zu Gemeinschaftsschulen entwickelt werden. Dazu soll sie Gesprächsrunden mit den Beteiligten vor Ort führen, ein dauerhaftes Informations- und Beratungsangebot des Amtes für Schulen entwickeln, in dem auch Austausch über die bisherigen Erfahrungen der Gemeinschaftsschulen möglich ist und prüfen, welche Schulstandorte prinzipiell geeignet wären, ggf. auch unter baulicher Weiterentwicklung, zu Gemeinschaftsschulen entwickelt zu werden.

Dazu unsere bildungspolitische Sprecherin, Dana Frohwieser:

Das längere gemeinsame Lernen, wie viele von uns es noch selbst erlebt haben, sorgt für mehr sozialen Zusammenhalt, Bildungsgerechtigkeit und Leistungsförderung. Wissenschaftlich ist längst erwiesen: leistungsschwächere Schüler:innen profitieren deutlich, leistungsstärkere werden dagegen nicht benachteiligt. Viele Familien wünschen sich dieses Modell, der Kultusminister hat es beim Bändchendurchschneiden an der Gemeinschaftsschule Campus Cordis als wichtiges Angebot im sächsischen Bildungssystem gelobt und für die Stadt können Gemeinschaftsschulen die Kapazitätsengpässe an Schulen deutlich flexibler beseitigen lassen. Wenn der Bildungsbürgermeister jetzt nach dem Modell EOS ruft, hat er offenbar nicht verstanden, dass dazu die 10-jährige gemeinsame POS gehörte und keine Trennung von Kindern nach der 4. Klasse.

Gerade sehen wir im Kontext der geplanten TSMC-Ansiedlungen auch im Dresdner Umland in dieser Hinsicht Bewegung. So könnte man sich in Ottendorf durchaus in Zusammenarbeit mit Dresden eine Gemeinschaftsschule vorstellen. Dresden steht auch in den kommenden Jahren weiterhin vor riesigen Herausforderungen in seinen Schulen. Nicht zuletzt aufgrund der geplanten Ansiedlungen in der Chip-Industrie und weiteren dem folgenden Unternehmen ist von einem noch stärkeren Zuwachs an Einwohner:innen in den kommenden Jahren auszugehen. Dies wird sich nicht nur im Dresdner Norden, sondern auch im Umland und in der gesamten Stadt niederschlagen.

Deshalb Frohwieser weiter:

Es verwundert daher doch sehr, dass der Bildungsbürgermeister schon heute sagt, in Dresden sei kein Platz für weitere Gemeinschaftsschulen, weil es dafür einer Kapazitätserweiterung bedürfe. Diese Kapazitätserweiterung benötigen wir aber so oder so. Wenn wir weitere Container neben unsere Schulen stellen, um mehr Plätze zu schaffen, können wir auch über sinnvolle pädagogische Lösungen nachdenken, die von den Familien gewollt sind. In den Regionalkonferenzen zur Schulnetzplanung im vergangenen Jahr wurde von den Teilnehmenden immer wieder die Forderung nach weiteren Gemeinschaftsschulen im gesamten Stadtgebiet vorgetragen. Dass Eltern v.a. aus der Neustadt und Pieschen ihre Kinder an der Gemeinschaftsschule Campus Cordis anmelden, zeigt nur, dass die Nähe zur Schule wichtig ist, nicht, dass in anderen Stadtteilen kein Interesse daran wäre.

Gleichzeitig kommt in Gesprächen immer wieder die Sorge von Beteiligten in Schulen zum Ausdruck, ob man denn Unterstützung vom Kultusministerium und der Stadtverwaltung für ein solches Vorhaben bekäme oder doch eher Steine in den Weg gelegt, wie man es von anderen Schulen gehört habe.

Frohwieser abschließend:

Wir brauchen in Dresden endlich eine ermöglichende Verwaltung. Wenn der Bildungsbürgermeister schon vorab sagt, was alles nicht geht, wird kaum jemand sich auf den Weg machen, ihm zu zeigen, wie es geht. Die beiden Dresdner Gemeinschaftsschulen im Dresdner Süden und in der Albertstadt sind Beleg, DASS es geht, wenn man nur will.

 

Kontakt:

Dana Frohwieser
Fraktionsvorsitzende aus Dresden-Plauen & bildungspolitische Sprecherin
dana.frohwieser@spd-fraktion-dresden.de

 

 

 

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