Portraitansicht des Stadtrates Stefan Engel.

Radverkehrsanbindung TSMC über Radeburger Straße

Stefan Engel informiert sich eingehend über die Radverkehrsanbindung vom Dresdener Norden zum neu angesiedelten TSMC-Halbleitersteller und macht sich für höhere Sicherheit der Radfahrenden stark.

 

Einleitung:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

durch die Ansiedlung von TSMC in Dresden gewinnt die verkehrliche Anbindung des Dresdner Nordraums an die Kernstadt im Talkessel noch mal eine ganz besondere Bedeutung. Erklärtes Ziel der Landeshauptstadt Dresden ist, einen möglichst großen Teil des entstehenden Verkehrs über den Umweltverbund abzuwickeln. Zur ÖPNV-Anbindung werden öffentlich schon verschiedene Varianten diskutiert, während die Radverkehrsanbindung in der öffentlichen Diskussion noch keinen entsprechenden Stellenwert genießt. Dabei zeigen die Erfahrungen von anderen Chip-Ansiedlungen, dass es in der Belegschaft eine vergleichsweise hohe Bereitschaft zur Nutzung des Rades gibt. Durch die stärkere Verbreitung von Pedelecs werden zudem auch topographisch schwierige Routen deutlich attraktiver.

Eine zentrale Radverkehrsroute bei der Erschließung von TSMC ist die Radeburger Straße beginnend am St. Pauli-Friedhof Richtung Autobahn-Anschlussstelle Hellerau. Für viele Teile der Stadt wird diese Streckenführung die kürzeste Distanz zur TSMC-Neuansiedlung aufweisen.

Zudem bieten auch die angrenzenden Stadtbezirke Pieschen und Neustadt ganz erhebliche Potenziale für neue Wohnbauflächen, die auch viele Beschäftigte beherbergen dürften. Leider weist die Radverkehrsroute über die Radeburger Straße (insbesondere in nördliche Richtung) katastrophale Bedingungen auf. Zwischen St. Pauli-Friedhof und Stauffenbergallee wird die Radverkehr- bei recht starker Steigung zur Nutzung der normalen Autofahrbahn (Belegung 28.000 Fahrzeuge) gezwungen.

Im anschließenden Abschnitt zwischen Stauffenbergallee und Meinholdstraße existiert auf der östlichen Seite der Radeburger Straße ein benutzungspflichtiger Radweg in roter Pflasterung mit einer nutzbaren Breite von unter einem Meter.

Zwischen Meinholdstraße und der Autobahn wird der Radverkehr schließlich komplett auf die westliche Seite gezwungen, was mehrere zeitraubende Ampelquerungen zur Folge hat. Um dann nördlich der Autobahn die reguläre östliche Seite (und z.B. weiter auf die Hellerstraße) zu gelangen, sind wieder mehrere Ampelquerungen notwendig. Die logische Fortsetzung der Radroute zu TSMC über die Hellerstraße, Bauernweg, Feldstraße und Rähnitzer Allee spielt in den öffentlich bekannten Radnetz-Planungen der Stadt noch keine Rolle.

In Bezug auf die einzelnen Abschnitte bitte ich um die Beantwortung folgender Fragen:

 

Fragen:

  1. Abschnitt St. Pauli-Friedhof – Stauffenbergallee

    1.1. Wann ist mit der Veröffentlichung der ursprünglich für Ende 2022 angekündigten Vorplanung für Radverkehrsanlagen auf der Radeburger Straße (siehe BK zu P0072/21 vom
    Juni 2022) zu rechnen? Warum konnte auch der für Ende 2023 angekündigte verschobene Termin nicht eingehalten werden?
    1.2. Wie schätzt die Stadtverwaltung die Radverkehrsführung im benannten Abschnitt unter Sicherheitsgesichtspunkten ein?
    1.3. Plant die Stadtverwaltung die Anlage regelkonformer Radverkehrsanlagen im bestehenden Straßenraum oder ist die Inanspruchnahme weiterer Flächen vorgesehen? Falls letzteres der Fall ist: Welche Anstrengungen hat die Stadtverwaltung unternommen, entsprechende Flächen zu erwerben?
    1.4. Zu welchem Zeitpunkt soll eine sichere Radverkehrsführung in nördliche Richtung tatsächlich realisiert werden? Welche Kosten sind damit verbunden?

  2. Abschnitt Stauffenbergallee – Meinholdstraße

    2.1. Erfüllt die bestehende Radverkehrsanlage auf östlicher Seite die Kriterien an eine sichere und benutzungspflichtige Radinfrastruktur?
    2.2. Plant die Stadtverwaltung eine Verbreiterung des benutzungspflichtigen Radwegs auf
    östlicher Seite?
    2.2.1. Wenn ja: Welche planerischen Schritte sind dafür noch notwendig?
    2.2.2. Wenn ja: Welche Kosten sind damit verbunden?
    2.3. Zu welchem Zeitpunkt ist mit einer Verbesserung der Radverkehrsanlage auf östlicher
    Seite zu rechnen?

  3. Abschnitt Meinholdstraße – Autobahnanschlussstelle

    3.1. Ist seitens der Landeshauptstadt die Schaffung einer Radverkehrsanlage auf östlicher
    Seite der Radeburger Straße vorgesehen, um die zeitraubenden Ampelquerungen zukünftig zu vermeiden?
    3.1.1. Wenn ja: Welche planerischen Schritte sind bis zur Realisierung noch notwendig?
    3.1.2. Wenn ja: Wann ist mit einer Realisierung zu rechnen?
    3.1.3. Wenn ja: Welche Kosten sind mit der Maßnahme verbunden?
    3.1.4. Wenn ja: Wie soll der Radverkehr im direkten Umfeld der Anschlussstelle Hellerau mit ihren beengten Platzverhältnissen (insbesondere unter der Brücke) geführt werden?
    3.2. Verfügt die Landeshauptstadt über die notwendigen Flächen, um eine sichere Radverkehrsanlage auf der Ostseite der Radeburger Straße zu schaffen?
    3.3. Ist seitens der Landeshauptstadt geplant, die fehlende Kreuzungsrelation in der Ampelanlage an der Autobahnanschlussstelle nachzurüsten, um z.B. eine direktere Führung des Radverkehrs aus der Hellerstraße Richtung Süden zu ermöglichen?

  4. Fortsetzung der Route über Hellerstraße, Bauernweg, Feldstraße und Rähnitzer Allee

    4.1. Gibt es seitens der Stadtverwaltung Planungen oder Überlegungen, die direkte Fortführung der Route Richtung TSMC für den Radverkehr aufzuwerten (z.B. an der Querung Ludwig-Kossuth-Straße) und diese ins Radroutennetz aufzunehmen?

 

Vielen Dank.

 

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Engel

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