Ein gelber Bus in der Rückansicht neben einer gelben Straßenbahn

Baumaßnahmen auf der Bautzner Straße: Jede Woche Ersatzverkehr kostet 70.000 Euro

Viele Bewohnerinnen und Bewohner des Preußischen Viertels, am Waldschlösschen, auf dem Weißen Hirsch und in Bühlau sind genervt. Seit zehn Monaten befährt anstelle der Straßenbahnlinie 11 ein Bus-Ersatzverkehr den 7,5 Kilometer langen Streckenast. Folge sind längere Fahrzeiten und der Verlust der Direktverbindung ins Stadtzentrum.

In einer umfangreichen Anfrage hat SPD-Stadtrat Stefan Engel nun nach den Kosten und den weiteren Planungen für die Sanierung des Straßenzugs Bautzner Str. / Bautzner Landstraße bei der Stadtverwaltung erkundigt. Ein Ergebnis: Jede Woche Schienenersatzverkehr kostet die Dresdner Verkehrsbetriebe insgesamt 70.000 Euro und führt zu Fahrgastverlusten von 10 bis 20 Prozent. Damit summieren sich die jährlichen Kosten für die DVB auf schätzungsweise 3,6 Millionen Euro. Kostentreiber ist vor allem der erhöhte Bedarf an Fahrzeugen. Während Montag bis Freitag normalerweise vier Straßenbahnen ausreichen, werden nun insgesamt elf Busse benötigt. Wenn die Baumaßnahmen an der Prießnitzbrücke Mitte 2025 tatsächlich beendet werden sollten, fuhren dann auf der Bautzner Landstraße drei Jahre und acht Monate Busse statt Straßenbahnen.

Die Anfrage der SPD-Fraktion offenbarte aber auch, dass die Stadtverwaltung kein Konzept hat, um Einschränkungen bei zukünftigen Baumaßnahmen zu bündeln. Während rund um den Ullersdorfer Platz ein Baubeginn im Jahr 2031 und einer Bauzeit von drei Jahren ausgegangen wird, liegen für sanierungsbedürftige Abschnitte wie z.B. an der Plattleite (hier auch noch geringer Gleisabstand) noch keine Zeitplanungen vor. Eine zeitlich versetzte Realisierung, die immer wieder teuren Ersatzverkehr zur Folge hat, ist also zu befürchten.

Dazu erklärt Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:

Der Ersatzverkehr nach Bühlau ist für die DVB eine verdammt kostspielige Angelegenheit. Die Stadtverwaltung sollte alles dafür tun, diese Einschränkungen auf das kleinstmögliche Maß zu begrenzen. Wer über die Kostenentwicklung bei der DVB schimpft, darf solche Baumaßnahmen nicht ignorieren. Eine Bündelung verschiedener Baumaßnahmen wäre im Interesse der Fahrgäste und unserer städtischen Finanzen. Die Verwaltung sollte jetzt die Weichen dafür stellen. Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn ein sanierter Ullersdorfer Platz wegen anderer Baumaßnahmen dann wieder jahrelang nicht von Straßenbahnen angefahren werden kann.

 

Kristin Sturm, Stadträtin für den Stadtbezirk Loschwitz, ergänzt:

Der Ersatzverkehr sorgt für einige Beschwerden vor Ort. Bühlau und der Weiße Hirsch brauchen die direkte Anbindung an die Innenstadt. Der Ersatzverkehr ist leider nicht so zuverlässig und komfortabel wie die Straßenbahn. Die Stadt muss alles dafür tun, dass die jetzigen Baumaßnahmen tatsächlich im Juli 2025 beendet sind.

 

Kontakt:

Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Umwelt
Stadtrat für Pieschen
stefan.engel@spd-fraktion-dresden.de

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