Kristin Sturm hinterfragt die Nichtbeschulung vieler geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Dresden kritisch und nimmt den Bildungsbürgermeister in die Pflicht.
Einleitung:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Anfang Juni 2024 berichteten mehrere Zeitungen, dass laut dem Bündnis „Recht auf Schule für alle“ in Sachsen mehr als 1500 geflüchteten/migrierten Kindern und Jugendlichen der Schulbesuch verwehrt wird. Auch in Dresden sind Fälle bekannt, dass Kinder/Jugendliche seit mehreren Monaten nicht beschult werden – weder in Schulen noch im Rahmen von Deutschkursen, um sie auf die Schule vorzubereiten. Diese dauerhafte Unterlassung stellt einen eklatanten Verstoß gegen das allgemeine Menschenrecht auf Bildung dar und verstärkt in Kindern und Jugendlichen das Gefühl der Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit.
Im Interesse der betroffenen Kinder und Jugendlichen und um diesen unhaltbaren Zustand zumindest in der Stadt Dresden so schnell wie möglich zu beenden, bitte ich um die Beantwortung
der folgenden Fragen:
Fragen:
- Wie viele Kinder und Jugendliche im Schulalter, die migriert/geflüchtet sind, besuchen derzeit in Dresden keinen Schulunterricht?
- Wie viele Kinder im Grundschulalter sind betroffen?
- Wie viele Kinder/Jugendliche im Alter ab 10 Jahren sind betroffen?
- Wie lange befinden sich diese Kinder und Jugendlichen schon in Dresden, ohne eine Schule zu besuchen (bitte kürzesten und längsten Zeitraum mit jeweiliger Anzahl der betroffenen Kinder/Jugendlichen)?
- Wie viele von diesen Kindern/Jugendlichen werden mit Sprachkursen auf den Schulbesuch vorbereitet?
- Welche Gründe liegen für die Unterlassung der Beschulung von geflüchteten/migrierten Kindern vor?
- Welche Gründe liegen vor, die einen dem Schulunterricht vorgeschalteten Sprachunterricht verhindern?
- Welche Anstrengungen wurden von Seiten des Bildungsbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden unternommen, um die Beschulung der migrierten/geflüchteten Kinder und Jugendlichen sicherzustellen?
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Kristin Sturm