Dana Frohwieser stellt beim Oberbürgermeister mündlich kritische Nachfragen zu der Personal- und Betreuungsqualität von Dresdener Kitas.
Einleitung:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sie haben angekündigt, den Stadtratsbeschluss zur sogenannten „demographischen Rendite“ in den Dresdner KITAs nicht umsetzen zu wollen. Der Stadtrat hatte beschlossen, bei sinkenden
Kinderzahlen das Personal stabil zu halten, um so die Betreuung qualitativ zu verbessern. Sie haben mitgeteilt, dass es in den Jahren 2025 und 2026 13,9 Millionen Euro Mehrkosten gäbe, wenn man dies umsetzte. Dazu meine Fragen:
1. Eltern haben einen Rechtsanspruch auf eine qualitativ gute Kindertagesbetreuung. Eltern müssen sich, um Ihrer Erwerbsarbeit nachgehen zu können, auf eine verlässliche und gute Kindertagesbetreuung verlassen können. Ihre sachlich neutrale Antwort auf meine Anfrage (AF0010/24) erweckt den Eindruck, als sei doch personell im EB Kita alles im Lot. Auch wenn Sie auf der einen Seite sagen, die Auslastung der KITAs habe in Dresden 2023 nur noch bei 74% (Krippe) bis 93% (Kindergarten) gelegen, antworten Sie auf meine Anfrage, der Personalüberhang läge nur bei 0,142 VZÄ je Einrichtung in den 176 kommunalen Kitas. Gleichzeitig häufen sich die Elternbeschwerden, die von einem eklatanten Personalmangel und Wegfall der gesicherten Betreuung sprechen. Wie passen diese Dinge zusammen? Stimmen die Erzählungen der Eltern nicht? Oder hat Dresden etwa ein massives Personalproblem im Bereich KITA?
2. Eigentlich sollten wir nicht über das OB von Betreuung, sondern deren Qualität sprechen. Wenn wegen Personalmangels keine Elternabende stattfinden können, Ausflüge oder die Vorschule wegfallen, dann scheint mir die Qualität in den Dresdner KITAs schlicht nicht mehr gegeben. Gleichzeitig wollen Sie den Stadtratsbeschluss zur sogenannten demographischen Rendite (Personalschlüsselverbesserung) nicht umsetzen und berechnen Mehrkosten von 13,9 Mio. Euro für die Jahre 2025 und 2026. Das sind Zahlen, die wenig nachvollziehbar sind und nicht zur Realität in den Dresdner KITAs zu passen scheinen. Hat Dresden eine schlechte Betreuungsqualität in seinen KITAs? Und warum wollen Sie dieser nicht begegnen? Ist gute KITA-Betreuung nicht ein ganz wesentlicher Standortvorteil im Wettbewerb um Industrieansiedlungen und Fachkräfte?