Julia Hartl von der SPD-Fraktion und Anne Herpertz von der PVP-Kooperation stehen vor dem Eingang einer Toilette im Rathaus und halten Hygieneartikel in die Kamera.

PVP & SPD statten Rathaustoiletten auf eigene Faust mit Periodenprodukten aus

Im Juli 2021 beauftragte der Stadtrat auf Initiative der SPD-Fraktion den Oberbürgermeister, in den Sanitärbereichen städtischer Einrichtungen Artikel der Monatshygiene zur Verfügung zu stellen (A0187/21). Fast vier Jahre später sucht man diese allerdings noch immer vergebens.

Nun nehmen Julia Hartl (SPD) und Anne Herpertz (Piraten, PVP-Kooperation) die Angelegenheit selbst in die Hand: In allen 30 Toiletten des Rathauses stehen den Angestellten und Besucher:innen ab sofort Tampons und Binden frei zur Verfügung. Die Kosten dafür tragen SPD und PVP aus eigener Tasche.

Julia Hartl, Sprecherin der SPD-Fraktion für Soziales und Gleichstellung, begründet die Aktion wie folgt:

Menstruation ist nicht nur ‚Frauensache‘. Die übergeordnete Frage lautet doch, wie ernsthaft die Landeshauptstadt als Arbeitgeber und auch als politische Instanz die von ihr selbst gesteckten Ziele der Gleichberechtigung und der Gleichstellung verfolgt? Indem wir nun selbst Tatsachen schaffen, wollen wir genau dieser Frage die Aufmerksamkeit geben, die sie verdient.

Anne Herpertz, sozialpolitische Sprecherin der PVP-Kooperation, ergänzt:

Hygieneartikel sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Man(n) stelle sich vor, Angestellte müssten ihr eigenes Toilettenpapier mitbringen. Undenkbar, doch bei Periodenprodukten ist das Alltag – nicht selten verbunden mit Scham und finanziellen Problemen. Das Thema Menstruation muss endlich raus aus der Tabuzone und die sichtbare Verfügbarkeit von Hygieneartikeln ist darum auch ein kleiner aber wichtiger Schritt zur Aufklärung und Sensibilisierung.

Erste Umsetzungen des Stadtratsbeschlusses wurden von der Stadtverwaltung bereits eigenmächtig wieder zurückgenommen. So wurden bspw. vorhandene Spender in den Dresdner Kitas seit der Haushaltssperre 2023 nicht mehr nachgefüllt. Auch einigen Schulen wurde bereits Monate vor der Veröffentlichung des Haushaltsentwurfes mitgeteilt, diese müssten die Bereitstellung der Periodenprodukte aus eigenen Mitteln zahlen.

SPD und PVP werden bei den Haushaltsverhandlungen darauf achten, dass Gleichberechtigung und Gleichstellung ausreichend finanziert werden.

 

Kontakt:

Portraitansicht der Stadträtin Julia Natascha HartlJulia Hartl
Sprecherin für Soziales, Gleichstellung, Bürger:innenbeteiligung und Petition
Stadträtin für die Dresdner Neustadt
julia.hartl@spd-fraktion-dresden.de

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