Heute hat die Dresdner Stadtverwaltung die alle fünf Jahre erhobenen Werte der Erhebung „Mobilität in Städten“ vorgestellt, die das Mobilitätsverhalten in Städten anhand der einzelnen Verkehrsträger aufschlüsselt. Die Verkehrserhebung der TU Dresden wurde 1972 als „System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ begründet und ist die längste kontinuierlich durchgeführte verkehrswissenschaftliche Untersuchung in Deutschland.
Nach den Ergebnissen für das Jahr 2023 hat sich das Mobilitätsverhalten in Dresden gegenüber der vorherigen Erhebung im Jahr 2018 drastisch geändert. Der Fußverkehr macht mittlerweile 34 Prozent aller Wege aus (+8) und konzentriert sich zunehmend auf kürzere Wege. Nur noch 29 Prozent der Wege werden mit dem Auto gefahren (-7). Der Anteil des ÖPNV liegt bei 21 Prozent (+1), der des Fahrrads bei 16 Prozent (-2). Damit wird der Umweltverbund mittlerweile für über 70 Prozent aller Wege genutzt. Besondere Zugewinne ergeben sich beim Pendlerverkehr mit dem ÖPNV, der auch aufgrund des Deutschlandtickets preislich deutlich attraktiver geworden ist.
Dazu erklärt Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:
Der komplette Stadtrat muss das geänderte Mobilitätsverhalten der Dresdner Bevölkerung endlich wahrnehmen. Die verkehrspolitische Steinzeit muss bei allen Fraktionen ein Ende haben. Wenn nicht mal jeder dritte Weg mit dem Auto zurückgelegt wird, muss das doch auch politische Konsequenzen haben. Eine autozentrierte Politik verbietet sich bei diesen Werten. Bei diesen Zahlen wäre es ein Schildbürgerstreich gewesen, drastisch am Angebot der DVB zu sparen. Zum Glück konnte wir das im beschlossenen Haushaltskompromiss verhindern.
Die Werte zeigen: Die Dresdnerinnen und Dresdner besitzen oft ein Auto, innerstädtisch werden aber vielfach andere Verkehrsmittel genutzt. Ein gutes Angebot bei der DVB und bessere Bedingungen für Fuß- und Radverkehr machen sich bezahlt. Wir müssen aber auch über die Stadtgrenzen hinaus denken: Gerade im Pendlerverkehr braucht es noch mehr Anstrengungen, um brauchbare Alternativen zum eigenen Auto anzubieten. Bei der klugen Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel sollte Dresden den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Angebote wie die Mobi-Bikes haben sich bewährt. Wenn deutlich mehr Menschen zu Fuß gehen, muss auch der Schutz vor Unfällen eine noch höhere Priorität bekommen. Am Ende geht es darum, die Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln sicherzustellen, aber den Verkehr in Dresden zugleich noch nachhaltiger zu gestalten.
Kontakt:
Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Allgemeine Verwaltung
Stadtrat für Pieschen
stefan.engel@spd-fraktion-dresden.de
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