Im vergangenen Herbst hat die SachsenEnergie aufgrund des Zusammensturzes der Carolabrücke auf der Westseite der Augustusbrücke eine – zumindest laut Aussage der Verwaltung – “provisorische” Fernwärmeleitung installiert. Die provisorische Leitung wird zur Fernwärmeversorgung der Neustädter Seite benötigt, beansprucht aber zugleich den gut frequentierten Gehweg auf der touristisch bedeutenden Brücke. Daher hatte die Stadtverwaltung zugesagt, dass dafür mittelfristig eine andere Variante gefunden werden soll (Baubürgermeister Stephan Kühn am 3.10.2024: „Lösung für diesen Winter und nicht für den nächsten“). Auch die SachsenEnergie äußerte sich damals ähnlich.
SPD-Stadtrat Stefan Engel hat nun bei der Stadtverwaltung nachgefragt, wie der Sachstand bei der Schaffung einer anderen Fernwärme-Lösung ist. Die Antwort von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (siehe Anhang) fiel reichlich unkonkret aus: Ob man eine eigene Durchörterung (Unterquerung) der Elbe realisiere oder die Fernwärme in einen Brückenneubau integriere, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Auch zum Zeitpunkt der Realisierung werden keine konkreten Aussagen getroffen. Die abschließende Einschätzung der Stadtverwaltung – “Entsprechend werden die Leitungen auf der Augustusbrücke so lange liegen müssen, bis die Versorgung anderweitig sichergestellt werden kann.” – deutet aber auf einen langwierigen Prozess hin. Von der angekündigten Schaffung einer alternativen Lösung im Jahr 2025 ist nirgends die Rede.
Dazu erklärt der SPD-Stadtrat und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Engel:
Die sichere Fernwärmeversorgung der Neustädter Elbseite hat natürlich die höchste Priorität. Trotzdem müssen Fragen erlaubt sein: Warum kündigt die Stadtverwaltung im letzten Herbst großspurig eine alternative Fernwärme-Lösung an und ist sechs Monate später keinen Schritt weiter? Oder waren die Aussagen im Oktober von vornherein nur Schall und Rauch? Wenn die Fernwärmeleitungen nicht über viele Jahre auf der Brücke liegen sollen, müssen jetzt konkrete Schritte folgen. Nach der Antwort von OB Hilbert fehlt mir der Glaube, dass es sich um eine Lösung für einen Winter handelt. Ich fordere Stadtverwaltung und SachsenEnergie auf, hier schnell für Klarheit zu sorgen. Auch wenn sich die Bevölkerung und der Tourismus schnell an den Anblick gewöhnt haben: Die Fernwärmerohre auf Dresdens zentraler Brücke behindern den Fußverkehr. Und sie sind wahrlich keine Zierde.
Kontakt:
Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Allgemeine Verwaltung
Stadtrat für Pieschen
stefan.engel@spd-fraktion-dresden.de
Bildquelle: SachsenEnergie