Ein Luftbild der Autobahnbrücke A4 über der Elbe bei Dresden.

Neue Carolabrücke fast so breit wie die Autobahnbrücke? – SPD-Fraktion mahnt zu Besonnenheit

In der Dresdner Stadtgesellschaft wird gerade kontrovers über die zukünftige Gestaltung einer neuen Carolabrücke diskutiert. Verschiedene Fraktionen auf der rechten Seite des Stadtrats haben angekündigt, eine vierspurige Ausführung der Carolabrücke für den Autoverkehr in der Vorlage der Verwaltung (V0339/25) verbindlich festschreiben zu wollen. Durch neuere Standards bei Spurbreiten oder der Berücksichtigung von Radverkehrsanlagen fällt eine neue vierspurige Carolabrücke aber erheblich breiter aus als der 33 Meter breite Vorgängerbau. Aus Anlage 4 der Vorlage ergibt sich, dass ein dreizügiger Neubau mit vier Auto-Spuren etwa 41 Meter breit wird. Damit wäre die neugebaute Carolabrücke nur geringfügig schmaler als die Autobahnbrücke der A4 und etwa doppelt so breit wie die anderen Brücken in der Dresdner Innenstadt.

Breite der Dresdner Elbbrücken:

Autobahnbrücke A4: 43 Meter
Flügelwegbrücke: 31 Meter
Marienbrücke: 20,5 Meter
Augustusbrücke: 18 Meter
alte Carolabrücke: 33 Meter
neue vierspurige Carolabrücke: 41 Meter
Albertbrücke: 22 Meter
Waldschlößchenbrücke: 28,6 Meter
Blaues Wunder: 18 Meter (inkl. Fußwege)

Mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen in Bauausschuss und Stadtrat mahnt die SPD-Fraktion zur Besonnenheit. Dazu erklärt Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion:

Was die Stadt jetzt baut, wird die Dresdner Innenstadt über Jahrzehnte prägen. Ich glaube den wenigsten ist klar, wie massiv eine Brücke mit über 40 Metern Breite wirklich ist. Niemand braucht eine Autobahnbrücke mitten in der Altstadt. Mit 41 Metern Breite kommt eine vierspurige Carolabrücke der A4-Brücke sehr nahe. Eine viel breitere Brücke wird mehr kosten und sicherlich nicht schneller gebaut. Professor Marx sprach von Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich. Es ist bekannt, wie schwierig die Finanzsituation der Stadt ist. Die bisherigen Kostenschätzungen orientieren sich an der alten Dimension. Der Stadtrat sollte auf Experimente verzichten und sich an der alten Brückenbreite orientieren. Die Verkehrsplaner haben dargestellt, das auch eine geringere Breite funktioniert und ausreichend verkehrliche Reserven bietet. Für die Leistungsfähigkeit sind die Knotenpunkte am Carolaplatz und Rathenauplatz entscheidend. Es ist fraglich, ob die Stadt bei einer verkehrlich überdimensionierten Brücke noch auf Fördermittel von Bund und Land hoffen kann.

 

Kontakt:

Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Allgemeine Verwaltung
Stadtrat für Pieschen
stefan.engel@spd-fraktion-dresden.de

 

 

 

Bild: Torsten Fiedler / Stadtentwässerung Dresden

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