Arbeit

Der Einfluss der Kommunalpolitik auf das Thema Arbeit beschränkt sich haupt­sächlich auf die Beschäftigung bei der Stadtverwaltung sowie bei Unternehmen mit städtischer Beteiligung. Dazu kommt die Dresdner Trägerlandschaft, die die Kommunalpolitik jedoch nur bedingt beeinflussen kann.

Tariflöhne in und bei der
Landes­hauptstadt Dresden

Gute Arbeit bedeutet für uns echte Wertschätzung. Dafür braucht es eine angemessene Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen. Diese Mindest­standards müssen in einem Tarifvertrag sichergestellt werden. Aktuell beschäftigt nur etwa die Hälfte aller städtischen Unternehmen ihre Arbeitnehmer:innen nach Tarifvertrag. Hier ist noch viel Luft nach oben.

Wir sind der Meinung, dass die Landeshauptstadt Dresden mit ihren angeschlossenen Eigenbetrieben und Unternehmen mit städtischer Beteiligung darauf achten muss, dass solche Mindeststandards bei der Arbeit eingehalten werden – und zwar überall. 2008 haben wir beantragt, dass die Stadt nur Aufträge an solche Unternehmen vergeben darf, die die Arbeit ihrer Beschäftigten mit einem angemessenen Tariflohn würdigen. Unsere Initiative wurde damals jedoch leider abgelehnt.

Rekommuna­lisieren statt Privatisieren

Um die berüchtigte schwarze Null zu erreichen, haben konservative Parteien lange Zeit in dieser Stadt daran gearbeitet, Dienstleistungen zu externalisieren – also an Dritte zu vergeben. Je mehr Dienst­leistungen außerhalb des Einflussbereichs der öffentlichen Hand sind, desto schlechter sind oft die Arbeits­bedingungen.

Diesen negativen Trend wollen wir umdrehen. 2019 haben wir deshalb einen entsprechenden Auftrag an die Stadt­verwaltung übermittelt. In dem Antrag haben wir gefordert, dass die Stadt prüfen soll, welche Dienst­leistungen – z.B. Wach- und Reinigungsdienst – wieder von der Stadt direkt übernommen und damit nach Tarifvertrag bezahlt werden können. Inzwischen hat die Stadt die Ergebnisse dieser Prüfung veröffentlicht und kommt – wenig überraschend – zu dem Schluss, dass eine Rekommunalisierung in den meisten Bereichen einen deutlich höheren finanziellen Aufwand bedeuten würde. Wir werden hier dranbleiben!

Freie Träger – die Stütze unserer Gesellschaft

Die Stadt Dresden bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern vielfältige Unter­stützungsangebote zur besseren sozialen Teilhabe. Diese Angebote kann sie jedoch nicht alle selbst realisieren und kooperiert mit verschiedenen Vereinen, Initiativen, Stiftungen und Wohlfahrtsverbänden – soge­nannte freie Träger. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, in den Haushaltsplänen kontinuierlich mehr Geld für die Träger der sozialen Arbeit einzustellen, damit sie ihre Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter gemäß dem Tarifvertrag ordnungsgemäß bezahlen können. Für Menschen, die im Bereich Pflege, Senior:innen, Sozialarbeit und Wohnungs­notfallhilfe arbeiten, ist das eine erhebliche Hilfe.
Zwei junge Menschen vor einem MacBook in ein Gespräch vertieft

Ausbildungen unterstützen

Gute Arbeit beginnt mit einer guten Ausbildung. Unser Ziel ist es, Ausbildungen so weit wie möglich mit praktischen und sinnvollen Inhalten zu füllen. Wir wollen erreichen, dass städtische Aufträge nur an solche Firmen vergeben werden, die jungen Menschen eine Ausbildung/Lehre anbieten.

Nach Abschluss der Lehre brauchen Azubis eine Zukunftsperspektive. Deswegen fordern wir, dass die Landeshauptstadt (und ihre Eigenbetriebe) eine Pflicht zur Übernahme ihrer Auszubildenden erhält. In diesem Bereich ist ebenfalls noch viel Luft nach oben, wie eine Anfrage unseres sozialpolitischen Sprechers Vincent Drews zeigte.

SPD-ANTRAGS­INITIATIVEN DER LETZTEN 30 JAHRE ZUM THEMA ARBEIT:

Gegenstand Einreicher / Datum Beschluss
Sozialpläne für die Beschäftigten in Kinderkrippen IF eingereicht am 10.07.1991 beschlossen am 17.10.1991
Einstellung von Frauen in die Stadtverwaltung SPD-Antrag eingereicht am 12.11.1992 beschlossen
Aufnahme von Tarifverhandlungen zur sozialen Arbeitszeitverkürzung SPD-Antrag eingereicht am 03.03.1997 beschlossen
Stadtratssutzung: Lokalisierung städtischer Verwaltungsgebäude SPD-Antrag eingereicht am 19.11.1998 Mehrheit zugunsten Neubau
Altersteilzeitvereinbarung SPD-Antrag eingereicht am 05.10.2000 beschlossen
Weiterbeschäftigung von Azubis SPD-Antrag eingereicht am 01.07.2002 abgelehnt
Überprüfung von Dumpinglöhnen bei städtischen Aufträgen SPD-Antrag eingereicht am 27.04.2007 abgelehnt am 20.9.2007
Städtische Aufträge nur an tariftreue Unternehmen SPD-Antrag eingereicht am 28.02.2008 abgelehnt am 22.5.2008
Städtische Aufträge nur an ausbildende Unternehmen SPD-Antrag eingereicht am 28.02.2008 abgelehnt am 22.5.2009
Gute Arbeit in und bei der Landeshauptstadt Dresden IF GRR eingereicht am 04.01.2019 beschlossen am 13.12.2019
Neues Teilhabechancengesetz nutzen – Stellen für langzeitarbeitslose Menschen schaffen SPD-Antrag eingereicht am 01.03.2019 abgelehnt am 12.12.2019
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