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Gesundheit
Kommunale Krankenhäuser stärken
Als Initiator:innen des Entscheids haben wir diesen Auftrag umgesetzt und die beiden Krankenhäuser in Friedrichstadt und Trachau zum Städtischen Klinikum Dresden vereint. Auch zukünftig werden wir eine Privatisierung dessen ablehnen. Seither setzen wir uns für eine vertiefende Kooperation der beiden Krankenhäuser und eine Erhöhung der medizinischen Qualität ohne Personalabbau ein. Durch einen interfraktionellen Antrag haben wir 2015 zudem die Eröffnung eines Medizinischen Versorgungszentrums am Krankenhaus Friedrichstadt in die Wege geleitet.
Umstrukturierung des Städtischen Klinikums nicht ohne Vorbehalt
Mit dem „Zukunftskonzept für die medizinstrategische und bauliche Entwicklung des Städtischen Klinikum Dresdens“ liegt nun ein Plan für die Weiterentwicklung des Klinikums bis 2035 vor. Alle Standorte des Städtischen Klinikums bleiben erhalten. Für eine umfassende Gesundheitsversorgung und optimale Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten soll jeder Campus ein an die demografische Entwicklung angepasstes medizinisches Profil erhalten: Friedrichstadt als Central-Campus mit medizinischen Zentren, Trachau als innovatives Gesundheitsquartier mit einem besonderen Schwerpunkt auf ambulanten Leistungen ohne stationäre Versorgung, Löbtau mit Geriatrischer Rehabilitationsklinik und Medizinischer Berufsfachschule sowie am Weißen Hirsch das Zentrum für psychische Gesundheit.
Wir wissen um die dringende Notwendigkeit, das Städtische Klinikum für die zukünftigen Herausforderungen organisatorisch, betriebswirtschaftlich und personell zu rüsten. Das Zukunftskonzept beinhaltet zahlreiche Maßnahmen, die mit Blick auf die notwendigen Fördermittel binnen bestimmter Fristen wirksam werden müssen. Dies macht den Start der ersten Umsetzungsphase bis 2025 noch in diesem Jahr erforderlich. Diese sieht neben Sanierungsmaßnahmen an den Standorten Trachau und Friedrichstadt u.a. auch den Neubau des Zentrums für Psychische Gesundheit am Campus Weißer Hirsch vor. Mit Blick auf die konkrete Umsetzung von Phase II (ab 2026) und Phase III (ab 2031) lässt das Zukunftskonzept jedoch viele Fragen offen.
Wir sind der Auffassung, dass eine Umstrukturierung des Städtischen Klinikums von diesem Ausmaß auf einer fundierten Faktengrundlage und wohlüberlegt getroffenwerden muss. Deshalb haben wir im Juni 2021 erfolgreich einen interfraktionellen Änderungsantrag in den Stadtrat eingebracht, mit dem der erste Teil der Sanierung genehmigt und ein wichtiger, erster Meilenstein genommen wurde. Mit Blick auf die konkrete Umsetzung der Phasen II und III haben wir den Oberbürgermeister beauftragt, dem Stadtrat zu gegebener Zeit erneut eine Vorlage zu präsentieren, mit der offene Fragen und Unklarheiten ausgeräumt werden sollen.
Für den Standort Trachau muss beispielsweise erläutert werden, wie die Umwandlung zum Gesundheitsquartier finanziert werden soll oder wie die künftige medizinische Versorgung auf rechtselbischer Seite insbesondere mit Blick die Versorgung in Ausnahmesituationen (z.B. Elbehochwasser) sichergestellt wird. Dabei stellt sich die Frage, ob eine rein ambulante Gesundheitsversorgung ohne stationäre Aufnahmemöglichkeit im internistischen und chirurgischen Bereich an der Stelle wirklich attraktiv und sinnvoll ist. Auch sollte das Mutter-Kind-Kompetenzzentrum in Trachau zunächst weiter ausgebaut und die Entscheidung über eine Verlagerung in Phase III ab 2031 dem Stadtrat dann zu gegebener Zeit zum Beschluss vorgelegt werden. Bei allen Veränderungen ist für uns wichtig, dass die Umstrukturierungen nicht für einen versteckten Stellenabbau genutzt werden, sondern dazu beitragen, die Mitarbeiter:innen zu entlasten.