In­klusion

Als SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat setzten wir uns seit nunmehr 30 Jahren dafür ein, dass Menschen mit körperlicher oder geistiger Einschränkung eine gleich­berechtigte Teilhabe an der Dresdner Stadtgesellschaft erhalten. Deshalb machen wir uns dafür stark, dass die UN-Behindertenrechtskonvention in allen Bereichen der Stadt, sei es z.B. bei der Inklusion im Bildungssystem oder einer barrierefreien Stadt- und Verkehrs­entwicklung, umgesetzt wird.

Auch wenn bereits viele Maßnahmen für Menschen mit Einschränkungen in den letzten Jahren auf den Weg gebracht wurden, gibt es aus unserer Sicht aktuell noch immer zu viele Hürden, um gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben in Dresden teilnehmen zu können.

Barriere­freiheit auch beim Wohnen

Ein stabiler und mieterfreundlicher Wohnungsmarkt bildet eine wichtige Stütze für das solidarische Miteinander in unserer Stadt. Allein die demografische Entwicklung fordert jedoch ein immer größeres Angebot an barrierefreiem Wohnraum. 2010 erhielt die Landeshauptstadt Dresen infolge einer Studie des Instituts für ökologische Raumentwicklung die Empfehlung, altersgerechtes Wohnen verstärkt zu fördern und insbesondere für Menschen mit körperlicher Einschränkung Wohnungen gemäß DIN erbauen zu lassen. Um der Errichtung von bezahlbarer, barrierefreier und altersgerechter Wohnungen eine besondere Bedeutung in unserer Stadt zukommen zu lassen, haben wir 2014 einen Antrag zur „Schaffung von barrierefreiem Wohnraum“ auf den Weg gebracht. Die Mehrheit des damaligen Stadtrates lehnte eine aktive Förderung durch die Landeshauptstadt Dresden Ende 2014 jedoch ab.

In der Folge ist es uns mit der Gründung der städtischen Wohnungs­gesellschaft auf Initiative von SPD, Grünen und Linken dennoch gelungen, ein soziales und integratives Wohnen in Dresden weiter voranzubringen. Parallel hierzu setzen wir uns auch weiterhin dafür ein, dass ausreichend bezahlbarer Wohnraum für mobilitätseingeschränkte Menschen bzw. Menschen im Rollstuhl zur Verfügung gestellt wird.

Barrierefrei unter­wegs sein

Ein wichtiger Baustein, um selbstbestimmt und gleichberechtigt am Leben in unserer Stadt teilnehmen zu können, ist die barrierefreie Mobilität. In den letzten drei Jahrzehnten haben wir bereits viele Projekte angeschoben, um physische Hürden im Dresdner Straßenverkehr Stück für Stück abzubauen. So haben wir beispielsweise mehrere Anträge gestellt, die barrierefreie Wege fördern und auf die Absenkung von Bordsteinen zielen. Dennoch muss die städtische Infrastruktur auch weiterhin barrierefrei ausgebaut werden. Das gilt insbesondere für Fußwege, Haltestellen, Wahllokale, städtische Ämter und soziale Einrichtungen.

Eine an einer Stufe angebrachte Rampe in der Dresdner Neustadt

Informationen für alle

Für eine prosperierende Stadtgesellschaft ist es für uns elementar, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner einen Zugang zu Informationen haben. Deshalb haben wir 2018 gemeinsam mit Linken und Grünen barrierefreie Kommunikation mit dem interfraktionellen Antrag „Einfache und leichte Sprache in der Landeshauptstadt Dresden“ auf den Weg gebracht, um zukünftig alle öffentlichen Publikationen, Bescheide, Amtsbriefe sowie den Internetauftritt der Stadt Dresden und ihrer Unternehmen flächendeckend in einfacher Sprache zur Verfügung zu stellen.

Mehr Teilhabe im Alltag

In Dresden gibt es mehrere Gründer­zeit­viertel, die sich dadurch auszeichnen, dass vor den Eingängen zu den Ladenlokalen eine oder mehrere Stufen sind, die zum Betreten überwunden werden müssen. Das betrifft die Gastronomie ebenso wie den Einzelhandel, zum Beispiel in der Äußeren Neustadt, dem Hechtviertel oder in Löbtau. Mit unserem Antrag, den der Stadtrat 2022 beschlossen hat, bringen wir ein Förderprogramm für mobile Rampen auf den Weg. Gewerbetreibende oder Vereine sollen damit allen Menschen ermöglichen, an kulturellen und gesellschaftlichen Events teilzuhaben. Darüber hinaus haben wir beschlossen, dass die Stadt eine Verleihplattform einrichtet, mit deren Hilfe Veranstalter:innen Hilfsmittel für Barrierefreiheit, zum Beispiel Hör- oder Sehtechnik, für ihre Veranstaltungen ausleihen können.

SPD-Antrags­initiativen der letzten 30 Jahre zum Thema Barriere­freiheit:

GegenstandEinreicher / DatumBeschluss
Einrichtungen von Parkflächen für behinderte BürgerSPD-Antrag
eingereicht am 15.11.1990
beschlossen
Barrierefreier Zugang zu Schulen des 2. BildungswegesSPD-Antrag
eingereicht am 14.07.2008
beschlossen am 11.12.2008
Barrierefreie WahllokaleSPD-Antrag
eingereicht am 14.07.2008
beschlossen am 11.12.2008
Mehr barrierefreie Wahllokale noch im Jahr 2009IF
eingereicht am 27.05.2009
beschlossen am 25.06.2009
Sonderprogramm zum barrierefreien Ausbau von Haltestellen der DVB außerhalb sonstiger Gleis- und StraßenbaumaßnahmenInterfraktionell SPD, CDU eingereicht am 17.09.2010beschlossen am 27.01.2011
Gleiche Förderung von Kindern mit Behinderung in WohnheimenSPD-Antrag 
eingereicht am 15.05.2013
beschlossen am 07.11.2013
Schaffung von Barrierefreiem WohnraumSPD-Antrag 
eingereicht am 17.01.2014
abgelehnt am 11./12.12.2014
Inklusion musikalisch begabter Kinder im KreuzchorInterfraktionell SPD, DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingereicht am 12.05.2017beschlossen 02.11.2017
Einfache und leichte Sprache in der Landeshauptstadt DresdenInterfraktionell SPD, DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingereicht am 13.04.2018beschlossen mit Änderung am 20.09.2018
Ullersdorfer Platz – Aufenthaltsqualität verbessern, Barrierefreiheit herstellenSPD-Antrag
eingereicht am 27.11.2019
beschlossen am 30.09.2020
Mehr Teilhabe – Barrierefreiheit durch mobile RampenSPD-Antrag
eingereicht am 06.08.2021
aktuell im Gremienumlauf
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