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Wohnungslosigkeit
Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten muss Politik solidarisch sein. Das heißt, sie muss die Schwächsten der Gesellschaft fördern, damit ein eigenständiges Leben und gesellschaftliche Teilhabe möglich sind. Die Hilfe für wohnungslose Menschen bildet deshalb einen wichtigen Bestandteil unserer Stadtratsarbeit.
Eine Herausforderung ist, dass viele Bedürftige skeptisch gegenüber staatlichen Hilfen sind oder die verschiedenen Angebote schlicht nicht kennen. Grundsätzlich gilt, dass Hilfsleistungen am besten direkt dort ankommen, wo sich Wohnungslose aufhalten – mit so wenig Bürokratie wie möglich. Mit anderen Worten: Je niedrigschwelliger desto besser.
Nachtcafés und Übergangswohnheime
In Dresden gibt es eine Vielzahl an Anlaufstellen für obdachlose Menschen. Übergangswohnheime befinden sich zum Beispiel an der Hubertusstraße, an der Kipsdorfer Straße, am Emerich-Ambros-Ufer. Außerhalb der Dienstzeiten des Sozialamtes können bedürftige Menschen auch im Übergangswohnheim Boofe auf der Hechtstraße unterkommen.
In der kalten Jahreszeit bieten die Nachtcafés eine noch niedrigschwelligere Möglichkeit für einen warmen Unterschlupf für die Nacht. Sie werden von Kirchengemeinden organisiert und koordiniert. Diese Einrichtungen und Institutionen unterstützen und fördern wir, wo es möglich ist. 2018 haben wir dafür gesorgt, dass die Nachtcafés mit einer städtischen Förderung in Höhe von 80.000 Euro ausgestattet wurden.
Hauptsache Wohnen – „Housing First“
In einem Modellprojekt testet die Stadt das Konzept „Housing First“. Statt verschiedene Ebenen der Notunterkünfte wahrzunehmen, sollen obdachlose Menschen direkt in Wohnungen untergebracht werden. Erst wenn sie in einer stabilen Umgebung angekommen sind, starten dann die weiteren Hilfen. Wir unterstützen diesen Ansatz voll und ganz. „Housing First“-Pilotprojekte gibt es bereits in einigen europäischen Großstädten. Sie alle weisen eine hohe Erfolgsquote in Bezug auf die Wohnstabilität auf: 12 Monate nach Bezug der Wohnung fanden sich die meisten Menschen immer noch in ihren zugewiesenen Wohnungen wieder. Schwieriger ist es, Menschen in Wohnungen zu vermitteln, die schon längere Zeit auf der Straße gelebt haben.
Duschen auf vier Rädern
Mobile Straßensozialarbeit
Gerade in der Arbeit mit wohnungslosen Menschen ist es wichtig, rauszugehen und die Unterstützung dorthin zu bringen, wo sich die Menschen aufhalten. Als niedrigschwelliges Angebot haben wir 2021 daher beantragt, mehr mobile Straßensozialarbeit in Dresden zu fördern. Dabei haben wir die Kapazitäten und Bedürfnisse der freien Träger abgefragt und berücksichtigt. Neben dem „aufsuchenden Angebot zur Unterstützung von wohnungslosen Menschen“, zielte dieser Antrag auch darauf ab, dass die verschiedenen Einrichtungen und Tagestreffs zusätzliche Duschmöglichkeiten anbieten. Diesen Antrag hat der Stadtrat im Sommer 2021 mit übergroßer Mehrheit bestätigt.
SPD-Antragsinitiativen der vergangenen Jahre zum Thema Wohnungslosigkeit:
Gegenstand | Einreicher / Datum | Beschluss |
Verbesserung der sozialen Integration wohnungsloser Menschen oder von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen in Dresden | IF SPD & LINKE eingereicht am 26.01.2012 | beschlossen am 18.10.2012 |
Unterstützung für wohnungslose Menschen in Dresden | IF GRR eingereicht am 31.01.2018 | beschlossen am 24.04.2018 |
Wohnungslosigkeit auch zukünftig bekämpfen | SPD-Antrag eingereicht am 13.01.2021 | beschlossen am 01.07.2021 |