PRESSEMITTEILUNG
28. Januar 2022
Seit vielen Jahren wird im Dresdner Westen kontrovers über eine Bebauung eines Waldstücks am Leutewitzer Park diskutiert. Auf einer zum Teil privaten und zum Teil städtischen Fläche sollten dabei insgesamt 44 Wohnungen gebaut werden. Die Bebauung würde dem Flächennutzungsplan der Stadt Dresden widersprechen und wurde vom örtlichen Stadtbezirksbeirat mehrfach abgelehnt. Derselbe Vorhabenträger hatte vor einigen Jahren nördlich der nun diskutierten Bebauung bereits drei Wohnhäuser errichtet. Dieser Bebauung war eigentlich als städtebaulicher Abschluss vorgesehen. Der Rest der Waldfläche sollte an die Stadt Dresden übergehen. Weder die festgelegte Aufwertung des Waldes noch die Übertragung der Fläche wurden bis zum heutigen Tag realisiert.
Gestern (27.1.) hat der Dresdner Stadtrat nun beschlossen, auf eine Bebauung des Areals zu verzichten und sich für eine Entwicklung als Grünfläche einzusetzen. Der von der Stadtverwaltung eingebrachte Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan kam nicht zustande. Stattdessen soll es Verhandlungen über einen möglichen Flächentausch mit der Stadt geben.
Dazu erklärt Stefan Engel, Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt der SPD-Fraktion:
Wir begrüßen den Erhalt des Waldstücks am Leutewitzer Park. Das jahrelange Engagement der Bürgerinitiative und die klare Haltung des Stadtbezirksbeirat haben sich gelohnt. Es ging hier um eine Grundsatzentscheidung. Es wäre absurd gewesen, sowohl die Stimmung im Stadtteil als auch die Festlegungen im Flächennutzungsplan zu ignorieren. Die Fläche hat ein großes Potenzial für die Naherholung. Gerade in Zeiten des Klimawandels und Artensterbens sind solche Areale wichtig. Das Projekt des Investors hat sich zweifelsohne positiv entwickelt. An der Grundsatzfrage hat das aber wenig geändert.
Engel sieht nun die Stadtverwaltung in der Pflicht:
Nun müssen zügig die nächsten Schritte folgen: Stadtverwaltung und Flächeneigentümer sollten sich schnell an einen Tisch setzen. Damit der Leutewitzer Park erweitert werden kann, muss die Stadt Eigentümerin des Grundstücks werden. Wenn es passende Areale für einen Flächentausch gibt, sollte die Stadt auch diese Option verfolgen. Die Verpflichtungen zur Herstellung eines abgestuften Waldrandes und zur ökologischen Aufwertung des Waldes müssen nun durchgesetzt werden. Parallel sollte die Stadtverwaltung bei der Entwicklung anderer Wohnbauflächen vorankommen. Auch im Dresdner Westen gibt es einige Areale, bei denen Wohnungsbau planerisch tatsächlich vorgesehen ist, aber derzeit noch die Voraussetzungen fehlen.
Anhang: vom Stadtrat bestätigte Beschlussempfehlung des Bauausschusses
Kontakt:
Stefan Engel
Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt
stefan.engel@spd-fraktion-dresden.de